Einen Tag nach der Verhaftungs- und Durchsuchungsaktion hat Joseph Blatter den 65. Fifa-Kongress in Zürich regulär eröffnet. Der Präsident spricht von «Schande und Beschämung» für den Fussball.
«Sie werden mir zustimmen, dass dies beispiellose und schwierige Zeiten für die Fifa sind», so der Walliser, der am Freitag mit grösster Wahrscheinlichkeit von den 209 Vertretern der nationalen Verbände als Fifa-Präsident bestätigt wird.
Wie erwartet vertrat Blatter auch zum Kongressbeginn die Meinung, dass der Fussball im Allgemeinen und die Fifa im Speziellen durch die Bestechlichkeit einzelner Funktionäre zu Schaden kommt. Die Festnahmen sind für ihn ein individuelles Problem. «Ich werde nicht erlauben, dass einige wenige die harte Arbeit der Mehrheit, die so hart für den Fussball arbeitet, zerstören.»
Die nächsten Monate würden nicht einfach für die Fifa, so Blatter. «Ich bin sicher, dass weitere schlechte Nachrichten folgen werden.» Er bekräftigte aber nochmals, dass die Vorkommnisse vom Mittwoch und der Korruptionsverdacht gegen 14 Personen auch seine gute Seite hat. «Wir haben nun die Chance, einen langen und schwierigen Weg zu bestreiten, um Vertrauen wiederzugewinnen», erklärte Blatter.
Derweil wehren sich gemäss dem Bundesamt für Justiz die sieben wegen Korruptionsverdachts in Zürich verhafteten Fifa-Funktionäre gegen die Auslieferung in die USA. Die Schweiz habe die USA deshalb aufgefordert, für alle sieben Personen formelle Gesuche zu stellen. Noch am Mittwoch hatte einer der Verhafteten Bereitschaft für eine vereinfachte Auslieferung signalisiert.