Blauhelm-Soldaten und zivile UNO-Mitarbeiter im Südsudan getötet

Im Südsudan sind am Dienstag fünf indische Blauhelm-Soldaten und sieben zivile Mitarbeiter der UNO von unbekannten Angreifern getötet worden. Mindestens neun weitere Zivilisten und Soldaten wurden beim Hinterhalt von nicht identifizierten Angreifern verletzt.

Gefährliche Mission: Blauhelmsoldat im Einsatz für den Frieden (Symbolbild) (Bild: sda)

Im Südsudan sind am Dienstag fünf indische Blauhelm-Soldaten und sieben zivile Mitarbeiter der UNO von unbekannten Angreifern getötet worden. Mindestens neun weitere Zivilisten und Soldaten wurden beim Hinterhalt von nicht identifizierten Angreifern verletzt.

Der Angriff wurde im Bundesstaat Jonglei verübt. Das erklärte die UNO-Sondergesandte im Südsudan, Hilde Johnson, in einer Mitteilung.

Johnsons Angaben nach werden noch mehrere zivile UNO-Mitarbeiter und Blauhelme der UNO-Mission im Südsudan (UNMISS) vermisst. Sie verurteilte den Angriff. Zugleich versicherte Johnson, die UNMISS werde ihr Mandat weiterhin wahrnehmen. Bei den getöteten Zivilisten handelte es sich nach Angaben eines anderen UNO-Vertreters um Südsudanesen.

Indien bestätigt Tod von Soldaten

Das indische Aussenministerium bezeichnete den Vorfall ebenfalls als «Hinterhalt». Ein Sprecher bestätigte den Tod von fünf indischen UNO-Soldaten. Vier weitere seien verletzt worden. Die Soldaten hätten einen UNO-Konvoi begleitet, als sie von «Rebellen» angegriffen worden seien.

Im Bundesstaat Jonglei gibt es immer wieder ethnisch motivierte Auseinandersetzungen und Gefechte zwischen Rebellen und der Armee des Südsudan. Ein Sprecher der südsudanesischen Armee beschuldigte Kämpfer des Rebellenführers David Yau Yau, für den Hinterhalt verantwortlich zu sein.

Offensive gestartet

Kürzlich hatte die Armee eine Offensive gegen Yau Yau gestartet. Südsudan wirft dem Sudan vor, die Rebellengruppe mit Waffen zu unterstützen. Khartoum bestreitet das.

Die Lage in der Region ist nach der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan im Juli 2011 weiterhin angespannt und die Beziehung zwischen den beiden Nachbarländern gestaltet sich schwierig.

Die UNMISS soll die Regierung Südsudans dabei unterstützen, für Sicherheit und Stabilität in dem neu gegründeten Staat zu sorgen. Derzeit sind gut 6600 Soldaten und 550 Polizisten im Einsatz.

Baschir reist nach Südsudan

Erstmals seit der Unabhängigkeit des Nachbarlandes will am Freitag der sudanesische Präsident Omar al-Baschir nach Juba reisen. Das bestätigte am Dienstag dessen Büro.

Der Unabhängigkeit des Südsudan war ein Bürgerkrieg vorausgegangen, in dem von 1983 und bis zu einem Friedensabkommen 2005 nach amtlichen Angaben zwei Millionen Menschen getötet wurden. Nach wie vor streiten sich die beiden Nachbarländer über eine Reihe von Fragen, darunter die gemeinsame Grenze.

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