Blocher denkt über Rückzug aus dem SVP-Vizepräsidium nach

Für das Vizepräsidium der SVP gibt es bisher drei Interessenten: die Nationalräte Oskar Freysinger (VS) und Luzi Stamm (AG) sowie die abtretende Präsidentin der Schwyzer SVP, Judith Uebersax. Die Frist läuft am Sonntag ab. Christoph Blocher denkt über einen Rückzug nach und verneint Druck der Basis.

Zieht er sich aus der SVP-Parteileitung zurück? Vizepräsident Christoph Blocher (Archiv) (Bild: sda)

Für das Vizepräsidium der SVP gibt es bisher drei Interessenten: die Nationalräte Oskar Freysinger (VS) und Luzi Stamm (AG) sowie die abtretende Präsidentin der Schwyzer SVP, Judith Uebersax. Die Frist läuft am Sonntag ab. Christoph Blocher denkt über einen Rückzug nach und verneint Druck der Basis.

Zurzeit ist Blocher Vizepräsident und Strategiechef der Partei. „Ich hänge nicht an diesen Ämtern“, sagte er zum „Tages-Anzeiger“ und zum „Bund“. Die Frage sei aber noch offen.

Der Zürcher Nationalrat und abgewählte Bundesrat war am Freitagmorgen für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Sein Sprecher Livio Zanolari bestätigte jedoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda, dass diese Aussage Blochers in den Freitagsausgaben der Zeitungen autorisiert war.

In der aktuellen Ausgabe der Internetsendung „Teleblocher“, die am Freitag aufgezeichnet wurde, nahm Blocher zudem Stellung zu Berichten, wonach er von der Basis unter Druck geraten sei. „Ich habe gar keinen Druck von der Basis“, sagte er. „Mir hat noch nie einer gesagt, ich solle gehen.“ Er sei im Gegenteil gebeten worden, zu bleiben.

Bis am Freitag haben drei Interessenten ihre Kandidatur für das Vizepräsidium angemeldet. Der Walliser Nationalrat Oskar Freysinger will den Westschweizer Sitz übernehmen. Zudem steigen der Aargauer Nationalrat Luzi Stamm und die abtretende Schwyzer Kantonalpräsidentin Judith Uebersax ins Rennen. Die Frist läuft am 1. April ab.

Die stellvertretende Generalsekretärin Silvia Bär rechnet damit, dass sich das Feld der Kandidaten bis Sonntag nicht wesentlich vergrössert, wie sie zur sda sagte.

Ersatz für Baader und Perrin

Das sechsköpfige Vizepräsidium wird am 5. Mai wegen zweier Vakanzen neu bestellt. Caspar Baader schied durch seinen Rücktritt als Fraktionspräsident auch aus dem Vizepräsidium aus, und mit Yvan Perrin tritt der Vertreter der Westschweiz zurück.

Wieder antreten werden die Bisherigen Walter Frey (alt NR/ZH) und Nationalrätin Nadja Pieren (BE). Fraktionschef Adrian Amstutz (NR/BE) ist gesetzt.

Die Organisation mit sechs Vizepräsidenten ist jedoch nicht sakrosankt. Demnächst werde die Parteileitung über die Struktur diskutieren, sagte Silvia Bär. Die Statuten schrieben keine Zahl vor – theoretisch könnte die Partei auch 20 Vizepräsidenten haben.

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