Ein Höhlenforscher, der seit Mittwochabend in einer Höhle nahe dem Dorf Môtiers im Neuenburger Val de Travers festsass, ist am Freitagabend gerettet worden. Der Mann blieb unverletzt.
Die Bergungsarbeiten durch zwei Taucher seien sehr gut gelaufen, sagte Rettungschef Sébastien Grosjean der Nachrichtenagentur sda. Die Retter hätten lange mit der Aktion gewartet, weil eine Rettung durch Taucher immer ein gewisses Risiko berge. «Aber um 19.30 Uhr haben wir entschieden, den Mann mit zwei Tauchern aus der Höhle zu holen.»
«Das Wetter hat uns zum Meinungsumschwung bewogen. Das Wasser sank zwar, aber nur sehr langsam. Wir hätten also noch zwei oder drei Tage warten müssen, um den blockierten Forscher ohne Taucher aus der Höhle bergen zu können», erklärte der Rettungschef.
Kleider und Nahrung
Vor der Rettung waren zwei Taucher durch die überschwemmte Zone in der Höhle zum blockierten Forscher gelangt, um ihm Kleider und Nahrung sowie eine Taucherausrüstung zu bringen. Ein Taucher verbrachte am Donnerstagabend sogar mehrere Stunden mit dem dem Opfer.
Der Mann war wegen starken Niederschlägen und zugleich einsetzender Schneeschmelze am Donnerstag von einem plötzlichen Wasseranstieg überrascht worden. Der Forscher konnte sich in einem höher gelegenen Hohlraum vor den Fluten in Sicherheit bringen – ungefähr 200 Meter vom Eingang der Höhle entfernt.
Um den idealen Zeitpunkt für die Bergungsaktion zu bestimmen, massen die Retter ununterbrochen den Pegel und die Fliessgeschwindigkeit des Wassers. An der Rettung waren rund 15 Höhlenforscher beteiligt, darunter drei Taucher.