Die BLS Cargo AG hat im vergangenen Jahr trotz eines Umsatzrückgangs den Gewinn auf 2,5 Mio. Franken gesteigert. Im Vorjahr betrug er 1,5 Mio. Franken. Den Erfolg begründet die BLS-Tochter unter anderem mit konsequentem Kostenmanagement.
Zudem habe sich das Unternehmen auf rentable Verkehre fokussiert und die Wertschöpfung durch den Einsatz neuer, innovativer Lokomotiven steigern können. Das gab die BLS AG an der Bilanzmedienkonferenz vom Dienstag in Bern bekannt.
Der Umsatz sank von 182,2 Mio. Franken im Jahr 2013 auf 166,9 Mio. Franken im vergangenen Jahr. Die Hauptgründe dafür sind der Wegfall der für die DB Schenker ausgeführten Transporte Anfang 2014 am Gotthard sowie Unwetter in Norditalien am Ende des vergangenen Jahrs.
Euro-Erosion macht Sorgen. . .
Sorgen macht der BLS Cargo der starke Franken. Bisher sei es dem Unternehmen gelungen, die stetige Erosion des Eurokurses aufzufangen. Doch nun werde es zunehmend schwierig. Die BLS Cargo AG wird für ihre Dienstleistungen meistens in Euro bezahlt, muss aber beispielsweise Löhne in Franken auszahlen.
Das Unternehmen ist deshalb daran, Massnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu erarbeiten. Dazu gehört auch, dass die BLS AG – die Mutter der BLS Cargo AG – im Rahmen der Verhandlungen für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) die Anstellungsbedingungen des Personals unter die Lupe nehmen will.
Der GAV läuft Ende dieses Jahres aus. Es gehe insbesondere um mehr Flexibilität, sagte BLS-Chef Bernard Guillelmon vor den Medien. An den Lokführerlöhnen will die BLS – mindestens kurzfristig – nicht rütteln.
. . . und gefährdet laut BLS Verlagerungsziel
Forderungen hat die BLS Cargo AG auch an die Politik. Diese müsse angesichts der Frankenstärke die Rahmenbedingungen für den Schienengüterverkehr verbessern. Sonst drohe die Schweiz die Verlagerungsziele zu verfehlen. Diese Gefahr sei angesichts der sinkenden Mineralölpreise noch gestiegen.
Bei den Diskussionen um die Trassenpreisreform 2017 sei deshalb für BLS Cargo «eine spürbare Entlastung bei den Trassenpreisen zwingend», heisst es in einer Pressemitteilung.
Schon Ende Februar hatte die BLS Cargo zusammen mit SBB und Crossrail in einer Medienmitteilung auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht und von einem «kaum mehr kostendeckenden Transitgeschäft» gesprochen.
BLS-Cargo-Chef Dirk Stahl sagte am Dienstag vor den Medien in Bern, seit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Nationalbank habe die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens im Vergleich zu Konkurrenten aus Europa um elf Prozent abgenommen.