Das Berner Bahnunternehmen BLS hat im vergangenen Jahr mehr Personen und Güter befördert, aber einen Konzerngewinn von lediglich 200’000 Franken verzeichnet. Die Gründe dafür sind die Schwäche des Euro und die Sanierung der Pensionskasse.
Per Bahn, Bus oder Schiff beförderte die BLS im vergangenen Jahr 55,672 Mio. Menschen – 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Und im Güterverkehr steigerte die BLS Cargo die Verkehrsleistung um 13,8 Prozent, wie das zweitgrösste Bahnunternehmen der Schweiz vor der Bilanzmedienkonferenz vom Dienstag in Bern mitteilte.
Die Sanierung der Pensionskasse schlug auf der anderen Seite mit 18,1 Mio. Franken zu Buche. Dies und die anhaltende Euroschwäche drückte den Konzerngewinn von 4,9 Mio. Franken im Jahr 2010 auf 0,2 Mio. Franken im vergangenen Jahr. Die BLS spricht deshalb von einem unbefriedigenden Ergebnis.
Mehr Effizienz gefordert
Um für die Herausforderungen der Zukunft und die wachsenden Mobilitätsbedürfnisse gerüstet zu sein, sei die BLS auf jährliche Gewinne von 25 bis 30 Mio. Franken angewiesen. Deshalb will das Unternehmen die Effizienz steigern. Das betonte CEO Bernard Guillelmon am Montag vor den Medien in Bern.
Es gehe dabei nicht darum, Personal abzubauen, sondern die wachsende Nachfrage, gerade beim Personenverkehr, mit bestehenden Mitteln zu bewältigen. Dazu müsse die Effizienz weiter verbessert werden.
Effizienzsteigerungen dürften nicht dazu führen, dass dadurch gleichzeitig die Abgeltungen durch den Kanton zurückgingen, betonte Guillelmon.
Um den wachsenden Moblitätsbedürfnissen gerecht zu werden, hat die BLS jüngst kräftig in ihre Flotte investiert. Neue Doppelstockzüge werden auf mehreren S-Bahn-Linien die Zahl der Sitzplätze in den Hauptverkehrszeiten um rund 30 Prozent erhöhen.
Die neuen Doppelstöcker kosten die BLS 494 Mio. Franken. Noch nie habe das Unternehmen so viel in Züge investiert, betonte Guillelmon.