Nach der Entführung und der Tötung einer Jugendlichen in Belmont-sur-Lausanne VD ist die Trauer gross. Blumen und Grüsse sind vor dem Schulhaus des Mädchens in Pully abgelegt worden. Belmont, wo das Mädchen gewohnt hatte, bereitet sich auf die Trauerarbeit vor.
Vor dem Eingang des Schulhauses in Pully war am Sonntagmorgen ein weisses Laken ausgebreitet. Darauf hatten Trauernde Blumen abgelegt.
An der Glastür klebten Bilder des 14-Jährigen Mädchens. Letzte Grüsse wie «Für immer in unseren Herzen» und «Schwester für einen Tag, Schwester auf immer» hatten Trauernde dazugeschrieben.
«Es trifft einen»
Die 3500-Seelen-Gemeinde Belmont steht unter Schock und bereitet sich auf die Trauerarbeit vor. Am Dienstag können Kolleginnen und Freunde der Getöteten sich mit zwei Spezialisten eines Care Teams treffen. Am Donnerstag steht die Kirche den Trauernden offen.
«Es soll ein Tag des Zuhörens, der Andacht und des Gebets sein», sagte Gemeindepräsident Gustave Muheim der Nachrichtenagentur sda. «Das trifft einen», sagte Muheim erschüttert. Es sei unglaublich, wie das, was dem Mädchen zugestossen sei, die Dorfgemeinschaft bewege. «Es gibt noch Menschlichkeit auf dieser Welt.»
Das 14-jährige Mädchen war am Freitag vom Ex-Freund seiner Mutter entführt und getötet worden. Der 30-jährige Schweizer steckte die Jugendliche in Belmont gewaltsam in den Kofferraum seines Autos.
Die um 11 Uhr alarmierte Polizei nahm sofort die Fahndung auf. Kurz vor 12 Uhr wurde das Auto des Entführers gefunden.
Keine Angaben zu Tatmotiv
Nach ersten Erkenntnissen hatte der Mann in einem Waldstück oberhalb von Lutry zuerst das Mädchen getötet und danach sich selbst gerichtet. Weitere Angaben, etwa zum Tatmotiv, machte die Polizei mit Rücksicht auf die Privatsphäre der betroffenen Familien nicht.
Der Täter war der Polizei zuvor nicht bekannt gewesen. Die Waffe, eine Pistole, hatte er legal erworben. Es handelt sich nicht um eine Armeewaffe.
An der Suche nach dem Mann und dem Mädchen waren mehr als 40 Polizeipatrouillen aus der Waadt sowie angrenzenden Kantonen und auch die Grenzwache beteiligt. Ein Mann, der sich als Stiefvater der Jugendlichen bezeichnete, hatte nach der Entführung auf Facebook einen Hilferuf veröffentlicht.