BMW hält mit seinem fünften Rekordjahr in Folge die Konkurrenz in der Oberklasse weiter auf Distanz. Kurz vor seinem Abschied vom Posten als Konzernchef überlässt Norbert Reithofer damit seinem Nachfolger Harald Krüger ein wohl bestelltes Haus.
Im vergangenen Jahr ist es den Verfolgern wie erwartet nicht gelungen, zu BMW aufzuholen – das zeigen die Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Gewinn der Oberbayern. BMW verdiente unter dem Strich mehr als 5,8 Mrd. Euro und damit mehr als je zuvor in der 99-jährigen Firmengeschichte.
2014 verkaufte der Konzern erstmals mehr als zwei Millionen Autos. Das trieb auch den Umsatz auf neue Höhen. Die Verkaufserlöse kletterten um fast 6 Prozent auf 80,4 Mrd. Euro.
BMW profitiert wie Daimler und Audi von der anhaltend hohen Nachfrage nach Nobelkarossen. Besonders gut liefen die 3er, 4er und 5er Reihe, sowie der Geländewagen X5.
Chinesen lieben BMW
Das stärkste Wachstum verzeichneten die Münchner in Asien und dort vor allem im Wachstumsmarkt China. Allein dort kletterte der Absatz um fast 17 Prozent. Gut jedes fünfte Auto verkauft BMW inzwischen im Reich der Mitte.
«Unsere Fahrzeuge sind bei den Kunden in aller Welt begehrt und sorgen für Rückenwind», sagte Reithofer am Donnerstag in München. Eine knappe Woche vor der eigentlichen Bilanz-Medienkonferenz am Mittwoch hatte der Konzern wie in den vergangenen Jahren die wichtigsten Kennzahlen des Geschäftsjahres veröffentlicht.
Auch die Zahl der Mitarbeiter wuchs weiter. Weltweit beschäftigte der Konzern vergangenes Jahr 116’324 Menschen. Allein in diesem Jahr plant BMW 8000 Neueinstellungen, davon mehr als 5000 in Deutschland.
Politik macht Märkte unberechenbar
Reithofer legt allerdings wert auf eine möglichst gleichmässige Verteilung und will sich nicht zu sehr von einzelnen Märkten abhängig machen. Die wichtigsten Märkte für BMW waren 2014 China, die USA, Deutschland und Grossbritannien.
Zugleich warnte Reithofer erst jüngst vor einer weiter wachsenden Unsicherheit in vielen Regionen. So machten es etwa politische Krisen für Autobauer zunehmend schwierig, langfristig zu planen, hatte der Manager auf dem Autosalon in Genf erklärt.
So habe man viele Pläne für den Wachstumsmarkt Russland gehabt, die über Jahre auch funktioniert hätten – und dann mit einem Schlag Makulatur waren. So etwas passiere möglicherweise in Zukunft noch häufiger als bisher.