Der US-Flugzeugbauer Boeing hat sich in Indonesien einen weiteren Grossauftrag geangelt. Wenige Tage nachdem sich der Konzern einen Kontrakt im Wert von 26 Mrd. Dollar gesichert hatte, bestellte die indonesische Fluggesellschaft Lion Air 230 Flugzeuge im Wert von 21,7 Mrd. Dollar.
Zudem hat Lion Air eine Option auf den Kauf weiterer 150 Maschinen zum Preis von 14 Mrd. Dollar. Nimmt sie diese wahr, wäre es ein neuer Rekordauftrag. Allerdings handelt es sich bei den Beträgen um Listenpreise; bei derart grossen Bestellungen sind Rabatte üblich.
Bei den bestellten Flugzeugen handelt es sich um Mittelstreckenflugzeuge des Typs 737. 201 sind vom neuesten Typ 737 Max. „Die 737 Max ist die Zukunft von Lion Air“, sagte Gründer und Firmenchef Rusdi Kirana laut Mitteilung am Donnerstag in Bali. Die Flotte der Lion Air umfasst bislang rund 70 Flugzeuge.
Arbeitsplätze für Obama
Die beiden Unternehmen besiegelten die Bestellung im Rahmen der Asien-Reise des amerikanischen Präsidenten Barack Obama, der zu einem Gipfeltreffen mit asiatischen Staats- und Regierungschefs angereist war. Er hatte den Deal in groben Zügen schon bei seiner Ankunft in Indonesien ausgeplaudert. Nach Angaben des Präsidialamts sichert das Geschäft mehr als 110’000 Arbeitsplätze in den USA. Obama rühmte die Vorteile für beide Seiten. Auch ihm selbst kommt der Grossauftrag gelegen, denn er steht vor der Präsidentschaftswahl im November kommenden Jahres wegen der Krise auf dem Arbeitsmarkt besonders unter Druck.
Insgesamt hat Boeing die 737 Max seit ihrer Ankündigung im August 700 Mal verkaufen können. Auch die Leasinggesellschaft ACG plant, 35 der Maschinen abzunehmen, wie Boeing bekanntgab.
Für den europäischen Rivalen Airbus ist der Auftrag ein Schlag ins Gesicht. Denn Boeing hat damit plötzlich Erfolg in einer Flugzeugklasse, die Airbus bislang fest im Griff hatte: den Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen.