Anhaltende Sorgen um die Krise in Italien halten die Börsen weltweit in Atem und sorgen für schwankende Aktienkurse. Der angekündigte Rücktritt von Regierungschef Silvio Berlusconi beruhigt die Anleger nicht, denn er lässt offen, wie es in der schwer verschuldeten Euro-Volkswirtschaft weitergehen soll.
Der Zinsanstieg für italienische Staatsanleihen auf über 7 Prozent, wie der zuletzt beobachtet wurde, halten die Finanzmärkte für kritisch. Italien zieht bei den Anlegern mehr Aufmerksamkeit aus sich als die Quartalsberichte zahlreicher Unternehmen, die in diesen Tagen vorgelegt werden.
An der Schweizer Börse sank der Index zunächst auf 5537 Punkte, stieg dann aber auf 5584 Punkte, womit er noch 0,43 Prozent im Minus stand. Mit am grössten waren die Verluste bei den Finanztiteln, weil das Risiko von Staatspleiten am stärksten Banken und Versicherer betrifft.
UBS fiel zeitweise auf ein Minus von 3,12 Prozent, Credit Suisse verlor über 2 Prozent, schaffte es dann abern ins Plus. Der global tätige Versicherungskonzern Zurich Finanical Services, der am Donnerstag seine Zahlen zu den ersten neun Monaten des Jahres vorlegte, eröffnete im Abwärtssog der Börsen erst im Minus, bewegte sich dann aber auf ein Plus bei 0,9 Prozent.
Auch Asien im Minus
Schon in der Nacht waren die Kurse an den asiatischen Börsen gefallen. Hongkong beendete den Handel mit einem Minus von 5,25 Prozent. Die wichtigen Kurse an den Börsen von Frankfurt und Mailand lagen zum Börsenstart im Minus, drehten dann aber im Laufe des frühen Handels ins Plus.
Auch Schweizer Börse betroffen
Der Standardwerteindex SMI schloss nach wechselhaftem Verlauf 0,8 Prozent im Minus bei 5565,78 Punkten. Der breiter gefasste SPI gab 0,7 Prozent auf 5068,48 Zähler nach. Zwischenzeitliche Gewinne an der Börse in Mailand und in Frankfurt waren zuletzt ebenfalls deutlich abgeschmolzen.
Gebremst wurde der Markt von der Schwäche der Börsenschwergewichte Novartis und Roche die 0,8 beziehungsweise 1,1 Prozent einbüssten. Auch die Aktien von Nestlé verloren ein halbes Prozent.
Angesichts der anhaltenden Spekulationen über die Regierungsbildung in Italien und der Umsetzung harter Reformen im Land rechnen Börsenexperten noch auf absehbare Zeit mit einer Berg- und Talfahrt an den Märkten zu rechnen.