Bolschoi-Ballett eröffnet sanierte Bühne mit „Dornröschen“

Erstmals seit sechs Jahren ist das Ballett des Moskauer Bolschoi wieder auf seiner historischen Bühne aufgetreten. Im sanierten Haus bot die grösste Balletttruppe der Welt den Klassiker „Dornröschen“. Das Publikum applaudierte frenetisch.

Das renovierte Bolschoi-Theater erstrahlt in neuem Glanz (Archiv) (Bild: sda)

Erstmals seit sechs Jahren ist das Ballett des Moskauer Bolschoi wieder auf seiner historischen Bühne aufgetreten. Im sanierten Haus bot die grösste Balletttruppe der Welt den Klassiker „Dornröschen“. Das Publikum applaudierte frenetisch.

Zur Musik von Peter Tschaikowsky (1840-1893) brillierten Primaballerina Swetlana Sacharowa als Prinzessin Aurora und der US-Amerikaner David Hallberg als Prinz. Es war das erste Mal in der Geschichte des Bolschoi, dass ein US-Tänzer in einer Hauptrolle die Saison eröffnete.

Als Altmeister Juri Grigorowitsch bei der Premiere am Freitag die Bühne betrat, erhoben sich die Gäste mit „Bravo“-Rufen für den Choreographen. Grigorowitsch hatte die historische Klassiker-Choreographie von Marius Petipa von 1890 noch einmal neu bearbeitet. Im Vergleich zu seiner letzten Inszenierung von 1973 gab es völlig neue Kulissen und Kostüme.

Die Ballerinen trugen Tutus aus feinen Stoffen in Pastellfarben, die Tänzer prächtig bestickte Obergewänder. Für die Neuausstattung hatte das Bolschoi die Italienerin Franca Squarciapino verpflichtet, die für den Historienstreifen „Cyrano de Bergerac“ 1991 mit dem Oscar für das beste Kostümdesign ausgezeichnet wurde.

Hoher Besuch

Auch Kremlchef Dmitri Medwedew, seine Frau Swetlana sowie der kasachische Staatschef Nursultan Nasarbajew erhoben sich begeistert von ihren Plätzen in der Zarenloge. Mit riesigen Blumenbouquets gratulierten sie Primaballerina Sacharowa, die Hallberg selbst als Partner hatte wählen dürfen. Experten lobten die „perfekte aristokratische Ausstrahlung“ des Amerikaners.

Das Bolschoi Theater war am 28. Oktober mit einem Festakt eröffnet worden. Am 2. November folgte die mit geteiltem Echo aufgenommene Premiere der Oper „Ruslan und Ljudmila“ von Michail Glinka. Als vorerst letzter Höhepunkt galt die Ballettpremiere. Neben dem historischen Säulenbau im Stadtzentrum bespielt das Bolschoi auch eine neue Bühne.

Die Balletttruppe gilt mit mehr als 200 Tänzern als grösste der Welt. Tschaikowskys Ballett „Dornröschen“ steht im Ruf, den Solisten ein Maximum an Sprungkraft, Grazie und Ausdauer abzuverlangen. Das abendfüllende Märchenballett sollte am Sonntag in 600 Kinos weltweit übertragen werden.

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