Usain Bolt beseitigt beim Diamond-League-Meeting in Rom alle Zweifel nach dem schwachen Auftritt in Ostrava. Der Jamaikaner läuft in 9,76 Sekunden (GW 0,1 m/s) Jahresweltbestleistung.
Bolt gewann im Stadio Olimpico vor dem früheren Weltrekordler und Landsmann Asafa Powell (9,91) sowie Europameister Christophe Lemaitre aus Frankreich (10,04). Bolts bisherige Bestzeit in dieser Olympia-Saison hatte bei 9,82 Sekunden gelegen.
Bolt hatte am vergangenen Freitag in 10,04 sein langsamstes Rennen über 100 m als professioneller Sprinter abgeliefert. Danach war über die Form des Dreifach-Olympiasiegers von Peking gerätselt worden.
Die Schweizer 4×100-m-Staffel (Alex Wilson, Amaru Schenkel, Rolf Fongué und Aron Beyene) ist ihrem Ziel, der Teilnahme an den Olympischen Spielen in London, kaum nähergekommen. In 39,08 Sekunden resultierte hinter Kanada und Grossbritannien trotzdem der gute dritte Rang. Die Staffel von Swiss Athletics konnte ihre Durchschnittszeit im Hinblick auf eine Qualifikation für die Olympischen Spiele nur um sechs Hundertstelsekunden auf 39,03 Sekunden senken. Am Stichtag, dem 2. Juli, muss sich die Schweiz unter den 16 besten Nationen befinden, um in London starten zu dürfen. Momentan liegt der zu schlagende Durchschnittswert bei 38,90 Sekunden.
Ebenfalls einen Auftritt hatte die 4×400-m-Staffel von Swiss Athletics, die vom Veranstalter eingeladen worden war. Das Quartett Daniele Angele, Philipp Weissenberger, Hugo Santacruz und Silvan Lutz war dem internationalen Niveau jedoch nicht gewachsen und wurde in 3:13,43 mit Abstand Neunte und Letzte.
Der Kenianer Paul Kipsiele Koech wartete über 3000-m-Steeple mit einer Glanzzeit auf und verpasste den knapp sieben Jahre alten Weltrekord von Saif Saaeed Shaheen (Katar) nur um eine knappe Sekunde. Am Ende fehlten Koech nur 0,97 Sekunden, um für den ersten Weltrekord im Stadio Olimpico seit 2008 und dem Stabsprung von Jelena Isinbajewa zu sorgen. Mit 7:54,31 Minuten lief der 30-Jährige die drittbeste je gelaufene Zeit.
Der 100- und 800-m-Lauf der Frauen endete jeweils mit einer Überraschung. Im Sprint setzte sich Murielle Ahoure aus der Elfenbeinküste in 11,00 Sekunden gegen die jamaikanischen Sprintgrössen Shelly-Ann Fraser (11,06) und Kerron Stewart (11,10) durch und stellte einen Landesrekord auf.
Über 800 m überspurtete die noch nicht ganz 20-jährige Äthiopierin Fantu Magiso auf den letzten 150 Metern Olympiasiegerin Pamela Jelimo, die Jahresschnellste aus Kenia, und stellte mit 1:57,56 Minuten ebenfalls einen nationalen Rekord auf. Hinter Jelimo wurde die russische Weltmeisterin Maria Sawinowa Dritte. Janeth Jepkosgei (Ken/5.) und Caster Semenya (SA/7.), die Weltmeisterinnen von 2007 und 2009, konnten in den Kampf um den Sieg nicht eingreifen.
Die Sieger/innen. Männer. 100 m (DL/GW 0,1 m/s): 1. Usain Bolt (Jam) 9,76 (JWB). 2. Asafa Powell (Jam) 9,91. 3. Christophe Lemaitre (Fr) 10,04. – 400 m Hürden (DL): 1. Javier Culson (Puerto Rico) 48,14. – 3000 m Steeple (DL): 1. Paul Kipsiele Koech (Ken) 7:54,31 (JWB). – Stab (DL): 1. Renaud Lavillenie (Fr) 5,82. – Hoch (DL): 1. Robbie Grabarz (Gb) 2,33 (JWB). – Weit (DL): 1. Greg Rutherford (Gb) 8,32. – Diskus (DL): 1. Ehsan Hadadi (Iran) 66,73. – 4×100 m: 1. Kanada 38,63. – Ferner: 3. Schweiz 39,08. – 4×400 m: 1. Grossbritannien 3:01,76. – Ferner: 9. Schweiz 3:13,43.
Frauen. 100 m (DL/windstill): 1. Murielle Ahoure (Elfenbeinküste) 11,00. 2. Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jam) 11,06. 3. Kerron Stewart (Jam) 11,10. – 800 m (DL): 1. Fantu Magiso (Äth) 1:57,56. – 1500 m (DL): 1. Abeba Aregawi (Äth) 3:56,54 (JWB). – 5000 m (DL). 1. Vivian Jepkemoi Cheruiyot (Ken) 14;35,62 (JWB). – 100 m Hürden (DL/GW 0,1 m/s): 1. Dawn Harper (USA) 12,66. – 400 m Hürden (DL): 1. Kaliese Spencer (Jam) 54,39. – Drei (DL): 1. Olga Saladucha (Ukr) 14,75. – Speer (DL): 1. Barbora Spotakova (Tsch) 68,65 (JWB). – Kugel (DL): 1. Valerie Adams (Neus) 21,03 (JWB).