Nach der grössten Evakuierungsaktion in Köln seit Kriegsende ist am Mittwoch in der Domstadt eine 20-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg planmässig entschärft worden.
Zuvor hatten bis zu 20’000 Menschen im Umkreis von einem Kilometer um den Bomben-Fundort Wohnungen und Büros verlassen müssen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Auch ein grosses Alten- und Pflegeheim mit 1100 Bewohnern wurde evakuiert. Etwa 600 der Heimbewohner mussten besonders betreut werden, da sie sehr pflegebedürftig sind.
An den Evakuierungen von Teilen der Stadtteile Riehl und Mülheim waren insgesamt rund 800 Helfer und Einsatzkräfte beteiligt. 140 Transportfahrzeuge waren unterwegs, was auf vielen Strassen zu Staus führte.
Der Direktor der Kölner Feuerwehr, Johannes Feyrer, nannte die Evakuierungsaktion eine «grosse Herausforderung für den Kölner Rettungsdienst». Statt etwa 300 Transporten an einem durchschnittlichen Einsatztag musste der Rettungsdienst am Mittwoch 1500 Transporte zusätzlich bewältigen.
Der Blindgänger amerikanischer Bauart war am vergangenen Donnerstag im linksrheinischen Stadtteil Riehl unweit der Mülheimer Brücke entdeckt worden. Während der Entschärfung am Mittwochnachmittag kurz vor 16.00 Uhr wurde vorübergehend der Rhein für die Schifffahrt gesperrt, ebenfalls der Luftraum über dem Fundort. Im Evakuierungsgebiet lag auch der Kölner Zoo, der den ganzen Tag über geschlossen blieb.