Lenzerheide kann seine Poleposition als Standort für ein Nationales Schneesportzentrum weiter behaupten. Nachdem der Bündner Wintersportort bereits in einer ersten Analyse des Bundes den ersten Platz belegte, empfiehlt nun der Bundesrat Lenzerheide als Standort.
Der Entscheid für einen Standort ist damit aber noch nicht definitiv gefallen, hiess es beim Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Es handle es sich lediglich um eine Empfehlung des Bundesrats.
Dieser gab seinen Vorentscheid bei der Präsentation der Gesamtschau zur Sportförderung bekannt. Der Bundesrat schätzt die Investitionen für das Schneesportzentrum auf 60 bis 85 Millionen Franken und die jährlichen Betriebskosten auf 10 bis 15 Millionen Franken.
Offiziell sind noch fünf Standorte im Rennen um das neue Schneesportzentrum. Im Januar vergangenen Jahres hatte der Bund die Ergebnisse einer ersten Analyse veröffentlicht. In technischer Hinsicht schnitt Lenzerheide am besten ab, knapp gefolgt von Andermatt UR. Dahinter landeten Engelberg OW, Fiesch VS und Davos GR.
Die anderen Bewerber – S-chanf GR, Wildhaus SG, Crans-Montana VS und Grindelwald BE- sind inzwischen aus dem Rennen. Wildhaus und Crans-Montana zogen offiziell ihre Kandidatur zurück.
Der Kanton Wallis zeigte sich in einer ersten Reaktion «zutiefst» enttäuscht vom Entscheid des Bundesrates. Man habe mit einem Dossier von fundierter Qualität für den Standort Fiesch kandidiert, heisst es in einer Mitteilung. Einmal mehr bleibe der Kanton von den Zukunftsplänen des Bundesrates ausgeschlossen.
Mit dem Nationalen Schneesportzentrum sollen die Rahmenbedingungen für die Durchführung von Schneesportlagern für Schulen verbessert werden. Das Zentrum soll auch für Aus- und Weiterbildungskurse im Schneesport dienen und Ansprüchen des Leistungssports genügen.