Das bange Warten hat ein Ende: Im Rhein bei Koblenz sind zwei Weltkriegsbomben erfolgreich entschärft worden. Auch ein Fass mit giftigen Chemikalien wurde unschädlich gemacht. Damit konnten 45’000 Menschen nach Hause zurückkehren.
„Wir sind erleichtert“, sagte Feuerwehrsprecher Manfred Morschhäuser am Sonntag nach der knapp drei Stunden dauernden Arbeit der Experten vom Kampfmittelräumdienst.
Der Kampfmittelräumdienst musste sich um eine 1,8 Tonnen schwere britische Luftmine und eine kleiner US-Fliegerbombe von 125 Kilogramm kümmern. Die Entschärfung der kleineren Bombe galt als besonders kompliziert, denn sie war den Experten zufolge in schlechtem Zustand.
Die Sprengsätze waren wegen des niedrigen Wasserstands nach dem trockenen November aufgetaucht. Bevor die grosse Luftmine unschädlich gemacht werden konnte, musste sie trockengelegt werden. Dazu errichteten in den vergangenen Tagen Helfer einen Damm aus 350 Sandsäcken.
Sperrgebiet aufgehoben
Am Sonntagnachmittag gelang dann auch die kontrollierte Sprengung eines sogenannten Tarnnebelfasses mit giftigen Chemikalien, das ebenfalls im Rhein entdeckt worden war. Der Nebel war als Abwehr von Fliegerangriffen eingesetzt worden.
Nach der Sprengung des Fasses wurden Kontrollmessungen auf Schadstoffe in der Luft gemacht. Es wurde nichts gefunden. Somit konnte die Evakuierung aufgehoben und das Sperrgebiet mit einem Radius von 1,8 Kilometer wieder freigegeben werden.
Anschliessend wurde die Evakuierung aufgehoben und das Sperrgebiet – ein 1,8 Kilometer grosser Radius rings um die Bomben – wieder freigegeben.
45’000 Menschen – knapp die Hälfte der Stadtbewohner – konnten wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Die Evakuierung war die grösste Aktion dieser Art wegen eines Blindgängers in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Kein Verkehr mehr
Die Evakuierung der Stadt war reibungslos verlaufen, wie das Pressezentrum mitteilte. Die Experten des Kampfmittelräumdienstes konnten sogar früher als geplant mit der Entschärfung beginnen. Auch auf den Strassen, der Bahnlinie und dem Rhein war der Verkehr zum Stillstand gekommen.
Rund 2500 Helfer aus ganz Rheinland-Pfalz waren im Einsatz. Transportwagen der Hilfsorganisationen hatten am Sonntagmorgen noch rund 550 Menschen aus der Sperrzone gebracht.