Der deutsche Ex-Tennisstar Boris Becker hat vor Gericht gegen seinen St.Moritzer Pfarrer Brent Fisher verloren – aber nur zu einem kleinen Teil. Er muss den Geistlichen zwar für Zusatzaufwand an seiner Hochzeit im Juni 2009 entschädigen, aber nicht im geforderten Umfang von 9600 Franken.
Mehr als zwei Jahre nach seiner Hochzeit mit dem Model Lilly Kerssenberg hat Becker immer noch eine Rechnung offen: Jene des evangelischen Pfarrers Brent Fisher, der die beiden Prominenten in der St.Moritzer Kapelle „Regina Pacis“ zu Mann und Frau machte.
Sie beträgt 9600 Franken – viel zu hoch, wie Becker findet. Fisher habe ihm gesagt, dass eine Zeremonie bei ihm etwa 2100 Franken koste. Der Pfarrer begründete den Betrag mit dem „erheblichen Zusatzaufwand“, der ihm durch die an den Fernsehsender RTL verkaufte Promi-Hochzeit entstanden sei.
Becker muss 1300 Franken mehr bezahlen
Weil Becker nicht zahlen wollte, zerrte der Pfarrer ihn vor das Zuger Kantonsgericht. Dieses ist für den Fall zuständig, weil Becker offiziell Einwohner in Risch am Zugersee ist. Gemäss dem Urteil, das der Nachrichtenagentur sda vorliegt, muss Becker nun tatsächlich etwas tiefer in die Tasche greifen als gewollt.
Er muss statt wie ursprünglich vereinbart 2100 Franken nun 3400 Franken zahlen, also 1300 mehr. Dieser Betrag soll den Mehraufwand des Pfarrers begleichen, weil dieser im letzten Moment versuchen musste, eine katholische Zeremonie zu organisieren – weil Beckers Mutter dies plötzlich so wünschte.
Zudem bemerkte Fisher, dass es Becker und seine Braut versäumt hatten, mit dem zuständigen katholischen Pfarrer der „Regina Pacis“ das Gespräch zu suchen. Dies wäre nötig gewesen, weil Kerssenberg evangelisch und zudem geschieden ist.
Die katholische Trauung war zwar nicht mehr möglich, aber immerhin musste dank Fishers Einsatz die Zeremonie in der katholischen Kapelle nicht abgesagt werden. Becker selber räumte an der Gerichtsverhandlung Ende Oktober 2010 ein, „den einen oder anderen nicht gefragt zu haben“ und erst eine Woche vor dem Fest gemerkt zu haben, dass dies zum Problem werden könnte.