Ein 55-jähriger Bosnier hat im aargauischen Buchs versucht, seine Eheprobleme mit einer Handgranate zu lösen. Seine Frau wurde beim Angriff auf offener Strasse verletzt. Der Vorfall spielte sich letzte Woche ab, wurde aber erst jetzt im vollen Ausmass bekannt.
Obwohl der laute Knall der Explosion weit herum zu hören war, gingen bei der Polizei keinerlei Meldungen ein. Die Ehefrau selber verständigte die Polizei rund eine Stunde nach dem Vorfall und sprach dabei lediglich von Problemen mit dem Ehemann.
Die ausgerückte Polizeipatrouille stellte fest, dass die 59-jährige Bosnierin bis auf eine leichte Verletzung am Finger unversehrt war. Sie erwähnte nur, dass der Mann einen Feuerwerkskörper nach ihr geworfen habe.
Bei den ersten Abklärungen hätten sich vorerst keine Hinweise auf eine schwere Straftat ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit. Als die Frau am selben Tag wegen einer Bauchverletzung ins Spital ging, wurde ihr ein Metallkügelchen operativ entfernt.
Die Polizei ging der Sache danach etwas tiefer auf den Grund und fand am Tatort Rückstände einer Handgranate. Abklärungen ergaben, dass es sich um eine Splitterhandgranate jugoslawischen Fabrikats handelte. Durch die Explosion war bei einem nahen Wohnhaus eine Fensterscheibe in Brüche gegangen.
Der Ehemann befand sich inzwischen schon auf der Flucht. Er hatte sich in sein Heimatland abgesetzt, wurde aber in der Nacht auf den Sonntag bei der Rückreise in Chiasso verhaftet. Er befindet sich in Obhut der aargauischen Strafverfolgungsbehörden. Die Staatsanwaltschaft beantragte beim Zwangsmassnahmengericht Untersuchungshaft.