Der Südtessiner Berg und beliebte Ausflugsort Monte Generoso hat ein neues Wahrzeichen. Am Mittwoch hat der Architekt Mario Botta im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft sein jüngstes Bauwerk, die «Steinblume», eingeweiht.
Die «Steinblume» oder «Fiore di pietra», ein Panorama-Restaurant auf 1700 Metern über Meer, wurde in zweijähriger Bauzeit errichtet. In dieser Höhe zu bauen, sei immer eine besondere Herausforderung, sagte Mario Botta bei der Einweihung. Dafür wurde gar eine besondere Seilbahn aus dem Muggiotal eingerichtet.
Der Monte Generoso gilt als Schnittstelle zwischen Nord und Süd. Vom Gipfel aus sind bei guter Sicht sowohl die italienische Po-Ebene als auch die Alpenkette bis zum Monte Rosa zu sehen. Der Bau sei für ihn auch eine «Rückkehr in die Vergangenheit», sagte Botta. Der mittlerweile zu Weltruhm gelangte Architekt wuchs mit Blick auf den Monte Generoso auf und verbrachte dort als Jugendlicher viel Zeit.
Die Kosten für die Bauarbeiten in Höhe von 20 Millionen Franken wurden vom Kulturprozent der Migros übernommen – einen Zuschuss von einer Millionen Franken leistete ausserdem der Kanton Tessin.
Kein Hotel mehr
Das frühere Hotel-Restaurant am gleichen Ort war abgerissen worden, weil es durch einen Erdrutsch beschädigt worden war. Im neuen Gebäude wird es nur ein gastronomisches Angebot geben – auf ein Hotel sei verzichtet worden, da es im Entwurf aus Platzgründen nicht habe integriert werden können, sagte Fabrice Zumbrunnen, Präsident der Ferrovia Monte Generoso SA.
Die Bahnstrecke zum Monte Generoso wurde 1890 eingeweiht und zählte damals zu den ersten Zahnradbahnen in den Schweizer Alpen. Nach dem Start in Capolago TI am Ufer des Luganersees muss die Bahn beinahe 1500 Meter Höhenunterschied bewältigen, um den Gipfel auf 1705 Metern über Meer zu erreichen.
Nachdem die Bahngesellschaft Ende der 1930er Jahre in Schwierigkeiten geraten war, bewahrte sie der Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler 1941 vor dem vollständigen Abbau und finanzierte in der Folge ihren Betrieb.
Am Monte Generoso gibt es zudem 52 Kilometer Wanderwege, einen Klettersteig und eine Sternenwarte.