Die Meinung, dass die damalige Kunst-Avantgarde dekadent, unnatürlich, zersetzend sei, war in der Gesellschaft stark verbreitet und wurde von der NS-Kunstpolitik instrumentalisiert. Gross angelegte Kampagnen denunzierten die Ankäufe moderner Werke als Verschleuderung von Staatsgeldern und auch als geistige Schädigung des Volkes. Die so ins Visier der NS-Propaganda geratenen Werke wurden konfisziert und an den verschiedensten Orten als «Schreckenskammern» zur Schau gestellt. Die wichtigste Ausstellung fand 1937 in München statt. Auf die propagandistische Auswertung folgte die finanzielle durch den Verkauf der Bilder mehrheitlich ins Ausland. Mindestens ein Drittel verschwand auf unerklärbare Weise, einige auch in den Privatbesitz führender Nationalsozialisten.
Dieser Text ist die Info-Box zum Artikel: Geschäfte in der Grauzone