Bremsen des Unfall-Cars in Obwalden waren defekt

Beim Reisecar, der am 17. Juni auf der Fahrt talwärts von Engelberg Richtung Grafenort OW verunglückt ist, waren die Bremsen defekt. Dies hat die technische Untersuchung ergeben. Mehr als eine Woche nach dem Unfall befinden sich noch immer zwei Personen im Spital.

Dieser Reisecar ist am 17. Juni im Engelbergertal wegen defekter Bremsen verunglückt, wie die technische Untersuchung ergeben hat. Noch immer befinden sich zwei Passagiere in Spitalpflege. (Bild: sda)

Beim Reisecar, der am 17. Juni auf der Fahrt talwärts von Engelberg Richtung Grafenort OW verunglückt ist, waren die Bremsen defekt. Dies hat die technische Untersuchung ergeben. Mehr als eine Woche nach dem Unfall befinden sich noch immer zwei Personen im Spital.

Zum Zeitpunkt des Unfalls sei ein technischer Defekt der Bremse vorgelegen, teilte die Kantonspolizei Obwalden am Freitag mit. Die Betriebsbremsanlage habe nicht mehr wirksam betätigt werden können.

Die Expertise war vom Verkehrssicherheitszentrum Obwalden/Nidwalden erstellt worden. Marco Niederberger, Leiter der Obwaldner Verkehrs- und Sicherheitspolizei, sagte auf Anfrage, es sei sowohl der Bremskreis der Vorder- wie auch der der Hinterachse defekt gewesen. Die Bremse habe deswegen nicht mehr die nötige Leistung erbracht, und der Bus habe nicht mehr anhalten können.

Wie lange der Defekt schon bestanden hat, lässt sich gemäss Niederberger nicht sagen. Über mögliche strafrechtliche Konsequenzen für den Chauffeur oder den italienischen Carbetreiber wird die Staatsanwaltschaft zu entscheiden haben.

Der Car mit 40 Personen an Bord war am 17. Juni um 15.40 Uhr auf der Talfahrt im Engelbergertal von der Strasse abgekommen und in die Talstation einer Alpseilbahn gefahren. Im Bus befanden sich neben dem Chauffeur und einem Reiseleiter 38 Touristen aus China, die von einem Ausflug auf den Titlis nach Basel zurückkehren wollten.

Der einzige, der sich beim Unfall nicht verletzte, war der Chauffeur, da dieser Sicherheitsgurte getragen hatte. 39 Personen wurden zur Behandlung oder Kontrolle in Spitäler überführt. Am Tag danach hatten 30 von ihnen wieder das Spital verlassen können.

Nach Angaben der Polizei sind immer noch zwei Personen in stationärer Spitalpflege. Sie würden voraussichtlich in den nächsten Tagen entlassen werden können, heisst es in der Mitteilung.

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