Seit mehr als zwei Jahren tourt Jesica Fernandez mit der Bring & Nimm Idee durch das Gundeldinger Quartier. Nun ist sie mitsamt ihren Tauschgütern einmal mehr an einen neuen Ort gezogen. Die Gundeldinger Bring & Nimm Idee hat sich wieder einmal gewandelt.
Seit mehr als zwei Jahren tourt Jesica Fernandez mit der Bring & Nimm Idee durch das Gundeldinger Quartier. Nun ist sie mitsamt ihren Tauschgütern einmal mehr an einen neuen Ort gezogen. Die Gundeldinger Bring & Nimm-Idee hat sich wieder einmal gewandelt.
Anderen weitergeben, was man nicht mehr benötigt und dafür mitnehmen, was man selbst gerade brauchen kann, ist grundsätzlich eine gute Idee. Geboren wurde sie zwar nicht im Gundeldinger Quartier, das Prinzip «Geben und Nehmen» hat dort aber viele Anhänger.
Nicht zuletzt wegen Jesica Fernandez. Die inzwischen in ganz Basel bekannte Tauschfrau ist mit ihren Tauschwaren einmal mehr umgezogen. Das neue Domizil ist schwer zu finden. Vom letzten Standort auf dem Tellplatzmarkt sind es zwar nur ein paar Schritte bis zur Tellstrasse 15. Das Schild, das jeden Samstag am Eingang steht, ist jedoch leicht zu übersehen.
Getauscht wird nun im «Miniatelier» im Hinterhof
Zu Gast ist Bring & Nimm nun bei der Garage Inglese. Der Inhaber Tommaso Inglese überliess Fernandez vor drei Monaten das ehemalige Büro der Garage, gelegen rechter Hand im Hinterhof. Aus dem winzigen Raum mit zwei Fenstern hat Jesica Fernandaz einen kleinen, mit Büchern, Küchengeräten, Kleidern, Schuhen und allem möglichen Krimskrams vollgestopften Pop-Up-Store gemacht. Geöffnet ist das Miniatelier samstags von 8 bis 16 Uhr.
Auf einen Kaffeetisch im Hof müssen die Fans von Bring & Nimm zwar aus Witterungsgründen seit Kurzem verzichten. Für Sachensucher und Besucher, die bei Fernandez auf einen Kaffee vorbeikommen, ist aus unerfindlichen Gründen aber immer noch genügend Platz.
Gratis mitnehmen darf jeder alles
Wer sich erst einmal an einem herrenlosen Schreibtisch vorbeigequetscht hat und sich nicht auf einer der Sitzgelegenheiten niederlassen will, findet sogar noch Gelegenheit, sich umzusehen. Gratis mitnehmen darf jeder alles, auch wenn er nichts mitbringt. Fernandez sorgt dafür, dass die Regale so schnell nicht leer werden. In ihrem Lager, einer Garage im Quartier, befindet sich noch genügend Material, das sie im Laden nicht unterbringen kann.
Angefangen hat alles bei einem Projekt in der Güterstrasse. Inzwischen ist Tauschfrau Jesica Fernandez Umherziehen gewohnt. In der Tellstrasse will sie bis mindestens Weihnachten bleiben. (Bild: Daniela Gschweng)
Schade findet sie es nur, wenn ihre Tauschware erst mitgenommen und anschliessend auf ebay verkauft wird. «Aber das kann man wohl nicht verhindern», sagt sie. Ein Wechsel des Standorts sei da gar nicht so schlecht. Die Stammkunden fänden sie dann schon wieder.
Den Anfang nahm alles in der Güterstrasse 244
Angefangen hat Fernandez ursprünglich als freiwillige Helferin eines Bring & Nimm Projektes des Baubüros Insitu in der Güterstrasse, das im Juni 2013 nach nur sieben Monaten wegen Überbeanspruchung schliessen musste. Fernandez zog weiter auf den samstäglichen Tellplatzmarkt und organisierte mit einer Freundin einen Tauschtisch.
Kurz darauf kehrte sie mit vielen freiwilligen Helfern in die Güterstrasse 244 zurück. Die Zwischennutzung in der ehemaligen Papeteria dauerte bis Anfang 2015, mittlerweile ist dort ein Bekleidungsgeschäft eingezogen. Bring & Nimm Umzüge ist Fernandez gewohnt. «Es ist immer das Gleiche», sagt die rührige Tauschfrau schmunzelnd. «Von gross auf klein, von der Kälte in die Wärme».
Bring und Nimm hat Ableger in der ganzen Stadt
Inzwischen bekam die Idee auch anderorts Nachkommen. Insitu lancierte eine kurze Aktion in der Markthalle und stellte in der ganzen Stadt Tauschkästen auf – mit unterschiedlichem Erfolg. Zudem erfreut sich ein Bücherschrank am Voltaplatz grosser Beliebtheit.
Zwei von Fernandez Helferinnen machten sich mit dem Kostenloskonzept selbständig und eröffneten ihren eigenen Bring & Nimm Laden an der Ecke Güterstrasse/Laufenstrasse, Jesica Fernandez kehrte zurück auf den Tellplatzmarkt.
Bleibt die Frage, wie lange es diesmal dauern wird am neuen Standort Tellstrasse. «Bis Weihnachten vielleicht», schätzt die Gratisverkäuferin. Einen Weihnachtsbaum will sie auf jeden Fall noch unterbringen. Allerdings nicht in ihrem Miniatelier, sondern im Hof.