Brisante Emails zu Atomsicherheit kommen in Japan ans Licht

Die japanische Behörde für Atom- und Industriesicherheit hat Berichten zufolge schon vor Jahren Plänen einer Regierungskommission für verschärfte Sicherheitsanforderungen bei Atomunfällen eine Absage erteilt.

Medienleute und TEPCO-Angestellte am 28. Februar 2012 in Fukushima (Archiv) (Bild: sda)

Die japanische Behörde für Atom- und Industriesicherheit hat Berichten zufolge schon vor Jahren Plänen einer Regierungskommission für verschärfte Sicherheitsanforderungen bei Atomunfällen eine Absage erteilt.

Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf E-Mails der Kommission berichtetet, sollte 2006 in Übereinstimmung mit internationalen Regelungen der Sicherheitsradius um einen havarierten Reaktor ausgeweitet werden.

Dies habe die dem Wirtschaftsministerium unterstellte Behörde jedoch mit Verweis auf „mögliche soziale Unruhen und eine steigende Verängstigung der Öffentlichkeit“ zurückgewiesen.

30-Kilometer-Sicherheitszone

Während die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) einen Radius von fünf Kilometern für einen innere Zone sowie eine erweiterte 30-Kilometer-Sicherheitszone rund um einen havarierten Reaktor empfohlen habe, sei es schliesslich bei der japanischen Regelung geblieben, die eine Sicherheitszone mit einem Radius zwischen acht und zehn Kilometern vorsehe.

Wäre es bereits 2006 zu einer Ausweitung der Sicherheitszonen gekommen, hätten die chaotischen Evakuierungsmassnahmen nach der 28.Katastrophe im Atomkraft Fukushima Eins im vergangenen Jahr vermieden werden können, berichtete Kyodo unter Berufung auf informierte Kreise.

In der Atomanlage war es nach dem verheerenden Erdbeben und anschliessendem Tsunami vom 11. März 2011 zu Kernschmelzen in drei der sechs Reaktoren gekommen. Bei eine Serie von Explosionen und Bränden waren grosse Mengen Radioaktivität in die Umwelt gelangt.

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