Britische Opposition will Klarheit über Pfizers AstraZeneca-Pläne

Die geplante Rekordübernahme des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca durch den US-Rivalen Pfizer ruft die Opposition in London auf den Plan. Vor einer Billigung durch die Regierung sei eine unabhängige Prüfung des Geschäfts nötig, forderte Labour-Chef Ed Miliband.

Logos von Pfizer und AstraZeneca (Bild: sda)

Die geplante Rekordübernahme des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca durch den US-Rivalen Pfizer ruft die Opposition in London auf den Plan. Vor einer Billigung durch die Regierung sei eine unabhängige Prüfung des Geschäfts nötig, forderte Labour-Chef Ed Miliband.

Diese solle zeigen, ob das Geschäft im Interesse der heimischen Wirtschaft sei. Die langfristigen Aussichten für Grossbritannien als Forschungs- und Industrie-Standort müssten berücksichtigt werden, forderte Miliband in einem Brief an Premierminister David Cameron. «Kein anderes Land der Welt würde dieses Angebot durchwinken, einfach abnicken, auf Basis ziemlich schwacher Zusagen von Pfizer», fügte Miliband am Sonntag in der BBC hinzu.

AstraZeneca hatte kürzlich auch die auf insgesamt 63 Mrd. Pfund (rund 93,5 Mrd. Franken) aufgestockte Offerte von Pfizer abgelehnt. Kommt die Übernahme doch noch zustande, wäre es die grösste Transaktion in der Pharmabranche seit Jahren.

Die britische Regierung hat den Übernahmepoker als Sache der Unternehmen und der Aktionäre bezeichnet und bislang keine Absicht für eine Intervention erkennen lassen. Mehrere Minister forderten den US-Konzern allerdings zu Arbeitsplatzgarantien auf. Pfizer-Chef Ian Read hatte Cameron zugesagt, britische Jobs zu erhalten und die AstraZeneca-Pläne für ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Cambridge fortzuführen.

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