Die britische Regierung hat angekündigt, die Eheschliessung gleichgeschlechtlicher Paare vor dem Standesamt zu erlauben. Die Anglikanische Kirche soll Homosexuelle aber nicht verheiraten dürfen.
„Nach meinem starken Empfinden sollte der Staat nicht im Weg stehen, wenn ein Paar den Wunsch verspürt, die Liebe und das Bekenntnis zueinander zu zeigen“, sagte Kulturministerin Maria Miller am Dienstag vor dem Parlament.
Der Gleichstellung homosexueller Paare vor dem Gesetz war eine lebhafte Debatte vorausgegangen, weil die Kirchen von England und Wales die Homo-Ehe ebenso ablehnen wie die Katholische Kirche. Den beiden anglikanischen Kirchen soll es laut Miller wegen ihrer ablehnenden Haltung „ausdrücklich“ verboten werden, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen.
Andere Religionsgruppen sollen demnach aber die Möglichkeit bekommen, bei der Homo-Ehe „einzusteigen“. So haben sich unter anderen die Quäker, eine christlich-pazifistische Religionsgemeinschaft, für die Gleichstellung ausgesprochen. Die in innenpolitischen Fragen autonome Regierung von Schottland hatte bereits Ende Juli die Einführung der Homo-Ehe beschlossen.