Einer der Erfinder der künstlichen Befruchtung, der britische Forscher und Medizin-Nobelpreisträger Robert Edwards, ist tot. Nach Angaben der Universität von Cambridge starb er am Mittwoch im Alter von 87 Jahren nach langer Krankheit.
Edwards hatte gemeinsam mit dem britischen Gynäkologen Patrick Steptoe die In-vitro-Fertilisation entwickelt. Dabei werden einer Frau nach einer Hormonbehandlung reife Eizellen entnommen, im Labor mit Spermien befruchtet und der Frau wieder eingesetzt.
Edwards wurde für seine Verdienste auch als «Vater des Retortenbabys» bezeichnet. 1969 gelang Steptoe und ihm die erste Befruchtung einer Eizelle ausserhalb des Körpers.
Vier Millionen «Retortenbabys»
Im Juli 1978 kam das erste «Retortenbaby» Louise Joy Brown zu Welt, was kinderlosen Paaren weltweit Hoffnung machte, doch noch Nachwuchs bekommen zu können. Seither sind rund um den Globus über vier Millionen Babys mit Hilfe dieser Methode zur Welt gekommen.
Mehr als 30 Jahre später wurde Edwards 2010 der Nobelpreis für Medizin zugesprochen. Steptoe war 1988 gestorben. 2011 wurde Edwards in den Adelsstand erhoben.
Edwards‘ Arbeit habe «die Leben von Millionen Menschen weltweit» verbessert, erklärte Mike Macnamee, der Chef der von Edwards und Steptoe gegründeten Fruchtbarkeitsklinik Bourn Hall in Cambridge. Alle, die mit ihm gearbeitet hätten oder von ihm behandelt wurden, würden Edwards in guter Erinnerung behalten.