Der legendäre britische Posträuber Ronnie Biggs will nie wieder in der Öffentlichkeit auftreten. Am Donnerstag stellte der 82-Jährige in London eine Neuauflage seiner Autobiografie vor und will von nun an jegliches Rampenlicht meiden.
„Das ist sein letzter Auftritt vor der Presse, er hat sich jetzt wirklich vom öffentlichen Leben zurückgezogen“, sagte Biggs Sohn Michael. Biggs kann nach mehreren Schlaganfällen nicht mehr laufen und sprechen.
Bei der Buchvorstellung wurde er, in einen schwarzen Anzug gekleidet und mit einem Fanschal des Fussballvereins Arsenal London um den Hals, von seinem Sohn in einem Rollstuhl auf die Bühne geschoben.
Postzug Glasgow-London
Gibbs zählte zu einer 15-köpfigen Bande, die 1963 einen Postzug von Glasgow nach London ausraubte und dabei 2,6 Millionen Pfund erbeutete – der heutige Wert der Beute entspricht umgerechnet rund 58 Millionen Franken.
Gibbs wurde zwar gefasst und zu 30 Jahren Haft verurteilt, konnte aber nach nur 19 Monaten aus dem Gefängnis fliehen. Es folgte eine 35 Jahre währende Flucht im Ausland, bis er 2001 nach Grossbritannien zurückkehrte und sich den Behörden stellte. 2009 wurde er wegen seines sich dramatisch verschlechternden Gesundheitszustandes begnadigt.
In einer Erklärung teilte Gibbs mit, er wolle noch „eine Zeitlang etwas unternehmen“. So habe er sich Dinge vorgenommen, die er vor seinem Tod noch erreichen wolle, wie die Vorstellung der Neuauflage seiner Autobiografie. Er sei glücklich, nach Grossbritannien zurückgekehrt zu sein und mit sich und seinem Leben im Reinen.