Britischer Premier fordert Steuerparadiese zur Zusammenarbeit auf

Der britische Premierminister David Cameron hat an die zu seinem Land gehörenden Steueroasen appelliert, beim Kampf gegen Steuerhinterziehung mitzuwirken. Cameron wandte sich am Montag in einem Brief an zehn Überseegebiete und Kronbesitzungen.

Eine Filiale der National Westminster Bank auf Jersey (Archiv) (Bild: sda)

Der britische Premierminister David Cameron hat an die zu seinem Land gehörenden Steueroasen appelliert, beim Kampf gegen Steuerhinterziehung mitzuwirken. Cameron wandte sich am Montag in einem Brief an zehn Überseegebiete und Kronbesitzungen.

Er forderte die führenden Politiker der Gebiete – darunter die Kanalinseln Jersey und Guernsey sowie Gibraltar und die Bermudas – auf, den Austausch von Steuerdaten zu unterstützen. Er habe den Kampf gegen Steuerhinterziehung zu einem zentralen Thema des G-8-Gipfels Mitte Juni in Nordirland gemacht, schrieb Cameron.

Nun sei es an der Zeit, «in unserem eigenen Haus Ordnung zu schaffen». Der Premier wandte sich insbesondere gegen gängige Modelle, mit denen die wahren Besitzverhältnisse von Firmen verschleiert werden. Die Regierung müsse wissen, «wer wirklich welches Unternehmen besitzt und kontrolliert», schrieb Cameron.

Anfang April hatten die sogenannten Offshore-Leaks für Aufsehen gesorgt. Der riesige Datensatz hatte 130’000 mutmassliche Steuersünder aus mehr als 170 Ländern enttarnt.

Sie sollen geheime Geschäfte mit Offshore-Firmen in einschlägigen Steueroasen gemacht haben. Genannt wurden dabei auch die Britischen Jungferninseln und die Cayman-Inseln, die zu den Adressaten von Camerons Brief zählen.

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