Das britische Parlament hat den Weg für gleichgeschlechtliche Eheschliessungen in England und Wales frei gemacht. Das Unterhaus in London stimmte am Dienstag für die Legalisierung homosexueller Hochzeiten und verzichtete auf Änderungen an der Vorlage des House of Lords.
Es wird erwartet, dass Königin Elizabeth II. der Neuregelung zustimmt, so dass die ersten standesamtlichen Trauungen Homosexueller 2014 stattfinden könnten. Ein Sprecher des Kulturministeriums äusserte die Erwartung, dass die königliche Zustimmung zu dem Gesetz schon am Mittwoch oder Donnerstag erfolgen werde.
Vor dem Inkrafttreten ist unter anderem noch eine Umstellung der Computer-Programme in den Standesämtern erforderlich. Das Recht auf Schliessung gleichgeschlechtlicher Ehen gilt vorerst nicht für Schottland und Nordirland.
Das Gesetzesvorhaben ging auf ein Wahlversprechen der an der Regierung beteiligten Liberaldemokraten zurück. Deren Abgeordnete und diejenigen der oppositionellen Labour-Partei hatten der Vorlage bereits im Unterhaus zugestimmt. Auch in der britischen Gesellschaft gibt es eine Mehrheit für das Vorhaben.
In Grossbritannien können schwule und lesbische Paare seit dem Jahr 2005 ihre Partnerschaft eintragen lassen und dadurch eheähnliche Privilegien erhalten. Den meisten Konfessionen soll nun freigestellt werden, ob sie gleichgeschlechtliche Ehen zulassen.