Die Brustzentren des Kantonsspitals St. Gallen und des Universitätsspitals Basel erhalten von der Krebsliga Schweiz und von der Gesellschaft für Senelogie ein Qualitätslabel. Das Zertifikat stehe für die bestmögliche Behandlung und Betreuung von Brustkrebspatienten, teilten die Beteiligten am Freitag mit.
In der Schweiz erkranken pro Jahr etwa 5500 Frauen und 30 bis 40 Männer an Brustkrebs. Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebsart. Jährlich sterben rund 1350 Betroffene – mit abnehmender Tendenz dank früherer Erkennung und besseren Therapien.
100 Qualitätskriterien
Um zertifiziert zu werden, müssen die Zentren knapp 100 Qualitätskriterien erfüllen, wie es an einer Medienkonferenz in Bern hiess. Die Zentren in St. Gallen und Basel wurden als erste zertifiziert, weitere sollen folgen. Für Patienten soll das Label eine Orientierungshilfe sein.
Der Kriterienkatalog umfasst Gebiete wie die Zusammensetzung und die Fachkompetenzen des Behandlungsteams, Minimalfallzahlen, Behandlungsleitlinien, die Ausstattung des Zentrums mit Apparaturen sowie Anforderungen hinsichtlich Patienteninformation und psychologischer Betreuung.
Die Kriterien berücksichtigen die spezifischen Strukturen in der Schweiz – im Gegensatz zu bereits bestehenden ausländischen Labels, über welche die anderen fünf Schweizer Brustzentren (Tessin, Aarau, Zürich, Baden und Luzern) verfügen, heisst es in einer Medienmitteilung.
Partnerschaftlich und interdisziplinär
Das Brustzentrum St. Gallen ist seit 2001 eine eigenständige Organisationseinheit im Kantonsspital. Im Kanton sorgt ein interdisziplinäres Onkologie-Netzwerk für qualitativ hochstehende Leistungen, wie Zentrums-Leiter Beat Thürlimann in Medienunterlagen zitiert wird.
Das Brustzentrum arbeitet mit dem zweitgrössten öffentlichen Spital des Kantons, dem Spital Grabs, zusammen. Das Label umfasst diese Partnerschaft.
Das Brustzentrum der Uni Basel wurde 2006 gegründet. Auch dieses Zentrum wird partnerschaftlich und interdisziplinär geführt. Ziel sei es, Brusterkrankungen in der Nordostschweiz auf hohem und international kompetitiven Niveau zu sichern, sagte Zentrumsleiter Christoph Rochlitz gemäss Unterlagen.
Idealerweise wird die Brustkrebsbehandlung laut Krebsliga-Präsident Jakob Passweg von einem interdisziplinären Team durchgeführt, in dem die verschiedenen Facharztgruppen sowie Psychologen, Pflegepersonal und andere Fachgruppen vertreten sind.