Lernen ohne Pausen verringert den Erfolg. Ohne Unterbrechungen kommt es zu einem Übertraining, das die Leistung verschlechtert. Ursache hierfür ist eine Störung der Konsolidierung, also Überführung der Lerninhalte vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis, wie australische Psychologen berichten.
Wie Soren Ashley und Joel Pearson von der Universität von New South Wales in Sydney (Australien) in einem Experiment herausfanden, kann bereits eine Pause von einer Stunde eine schlechtere Leistung durch Übertraining verhindern. Die Resultate veröffentlichen sie am Mittwoch im Fachjournal „Proceedings of the Royal Society“.
Ihr Versuch basiert allerdings nur auf 31 Studenten, die sie in drei Gruppen aufteilten: Standard, Übertraining und Kontrolle. Alle Gruppen durchliefen ein Lerntraining, bei dem sie auf einem Monitor die Richtungen von sich leicht bewegenden Punkten angeben sollten. Die Teilnehmer mussten sich sehr schnell für links oder rechts entscheiden. Bei einer korrekten Antwort erklang ein hoher Ton, bei einer falschen ein tiefer Ton.
Die Standardgruppe hatte zwischen zwei Lerneinheiten eine Stunde Pause, die Übertraining-Gruppe nicht. Die Kontrollgruppe absolvierte nur eine Lerneinheit. Der Erfolg wurde mit einer weiteren Übung am folgenden Tag überprüft. Das Ergebnis: Die Gruppe ohne Pause hatte viel weniger richtige Antworten als die beiden anderen Teams.
Die Reaktionszeit der Gruppe, die keine Pause hatte, verschlechterte sich jedoch nicht. Die Forscher folgern daraus, dass beim Übertraining keine Ermüdungserscheinung beim Blick auf den Monitor vorliegt. Stattdessen führt die fehlende Unterbrechung nach Ansicht der Wissenschaftler dazu, dass die Lerninhalte nicht optimal ins Langzeitgedächtnis übertragen werden.