Das Bürgerspital Basel will nicht länger auf den möglichen Millionenertrag aus einem ihm gehörenden Areal in Allschwil BL verzichten. Das 7 Hektaren grosse Areal am Hegenheimermattweg soll überbaut werden – die Familiengärten müssen weichen.
Von der zonenkonformen Nutzungsänderung verspricht sich das Bürgerspital Basel jährliche Einnahmen von 3 Mio. Fr., wie Direktor Fritz Jenny am Donnerstag auf Anfrage sagte. Dieses Geld wolle das sozial-medizinische Unternehmen der Bürgergemeinde der Stadt Basel für die Deckung des Betriebsdefizits einsetzen.
Konkrete Angaben zur Überbauung des in der Gewerbezone liegenden Areals konnte Jenny noch nicht machen. Es liege erst ein Masterplan vor. Klar sei jedoch, dass mit der Energieversorgerin EBM ein nachhaltiges Projekt entwickelt und durch Investoren realisiert werden soll. Das Land soll diesen im Baurecht abgegeben werden.
Die Auflösung des bisherigen Familiengartenareals erfolgt nach Angaben der Stadtgärtnerei in drei Etappen. Die ersten 160 von insgesamt 328 Gärten sollen per Ende 2013 aufgehoben werden. Wann die restlichen 168 Parzellen geräumt werden müssen, ist noch offen. Die Stadtgärtnerei bietet allen Betroffenen Realersatz an.
Überbauungspläne für ihr Allschwiler Areal hatte das Bürgerspital schon vor 20 Jahren. Das Vorhaben scheiterte daran, dass die Freizeitgärtner sich mit einer Volksinitiative und bis vor Bundesgericht gegen die Verlegung der Familiengärten wehrten.
Im Jahr 2000 wurde die Initiative zurückgezogen. Im Gegenzug verpflichtete sich das Bürgerspital, die Familiengärten bis mindestens 2013 bestehen zu lassen. Eine Verlängerung kommt für das Bürgerspital laut Jenny nun nicht in Frage.