Nigerias Wahlkommission hat Muhammadu Buhari zum Sieger der Präsidentenwahl in dem westafrikanischen Land erklärt. Buhari habe mit rund 15,42 Millionen Stimmen 2,57 Millionen mehr erhalten als der bisherige Amtsinhaber Goodluck Jonathan.
Das teilte die Wahlkommission am frühen Mittwochmorgen mit. Jonathan hatte seine Niederlage zuvor eingestanden und Buhari gratuliert. Seine Anhänger rief er auf, das Ergebnis zu akzeptieren. Beobachter meinten, Jonathan habe damit höchst verantwortungsbewusst gehandelt und mögliche Gewaltausbrüche verhindert. Nach den letzten Wahlen 2011 war es zu blutigen Unruhen gekommen.
Der scheidende Staatschef dankte in seiner Erklärung dem Volk für die «grossartige Chance, das Land zu führen» und versicherte, bis zum offiziellen Ende seiner Amtszeit alles in seiner Macht Stehende für das Wohl der Nation zu tun. «Ich habe dem Land freie und faire Wahlen versprochen», fuhr Jonathan fort. «Ich habe mein Wort gehalten.»
Endgültig besiegelt wurde Buharis Sieg letztlich durch das Ergebnis im Staat Borno. Dort siegte der oppositionelle Herausforderer mit 94 Prozent der Stimmen. Borno ist einer der Bundesstaaten, die am meisten unter der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram leiden. Jonathans Gegner hatten ihm vorgeworfen, den blutigen Aufstand der Bewegung nicht in den Griff zu bekommen.
Buhari erzielte den ersten Sieg der Opposition, seit das ölreiche westafrikanische Land 1999 zur Demokratie zurückgekehrt ist. Er hatte Nigeria von Ende 1983 für knapp zwei Jahre als Militärdiktator regiert. Zur Abstimmung am vergangenen Samstag aufgerufen waren rund 70 Millionen Wahlberechtigte.
EU gratuliert
Die Europäische Union hat den Sieg des Oppositionskandidaten Muhammadu Buhari bei der Präsidentschaftswahl in Nigeria begrüsst. Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini erklärte am Dienstagabend in Brüssel, sie begrüsse den Wahlsieg Buharis als Kandidat der Partei APC «herzlich».
Zugleich gratulierte sie den Politikern aller Parteien, die bei der gleichzeitig abgehaltenen Parlamentswahl am Wochenende einen Sitz in der Abgeordnetenkammer und im Senat erlangt hätten. Mogherini dankte Amtsinhaber Goodluck Jonathan für dessen «grossen Beitrag für den Aufbau des Landes und für die Festigung der Demokratie in den vergangenen fünf Jahren».