Der frühere Regierungschef in Bulgarien, Boiko Borissow, ist wieder am Zug: Knapp zwei Jahre nach seinem Sturz Anfang 2013 wurde der GERB-Chef am Mittwoch von Präsident Rossen Plewneliew mit der Bildung einer neuen Regierung im ärmsten EU-Land beauftragt.
Borissow muss binnen sieben Tagen eine Regierung vorstellen oder den Auftrag zurückgeben. Der 55-Jährige sagte, er werde schon am Donnerstag wissen, ob er eine neue Regierung bilden könne. Er schloss allerdings eine weitere Neuwahl nicht aus – es wäre die dritte in weniger als zwei Jahren.
Borissow hatte das EU-Land bereits von Juli 2009 bis Februar 2013 regiert und war nach Protesten gegen soziale Missstände in Bulgarien zurückgetreten. Am 5. Oktober 2014 gewann seine Partei die Wahlen, verfehlte aber eine regierungsfähige Mehrheit.
Bulgarien, das ärmste Land der Europäischen Union, wird durch die anhaltende Wirtschaftskrise zusätzlich gebeutelt. Die künftige Regierung steht vor gewaltigen Herausforderungen.