Die NEAT wird voraussichtlich günstiger als prognostiziert. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) rechnet neu mit Endkosten von 17,65 Milliarden Franken. Das sind 250 Millionen weniger als bisher angenommen.
Die Endkostenprognose für die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) konnte damit bereits zum dritten Mal in Folge gesenkt werden, wie das BAV in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Grund für die erfreuliche Entwicklung seien tiefere Kosten beim Gotthard-Basistunnel und tiefere Risikopositionen aufgrund des fortgeschrittenen Projektstandes.
Die voraussichtlichen Endkosten liegen laut BAV deutlich unter dem vom Parlament bewilligten NEAT-Gesamtkredit von 19,1 Milliarden Franken. Die Kostenangaben beziehen sich auf den Preisstand von 1998. Unter Berücksichtigung von Teuerung, Mehrwertsteuer und Bauzinsen wurde die Kostenprognose von 23 auf 22,6 Milliarden Franken gesenkt.
Verspätungen am Gotthard
Noch Verbesserungspotential ortet der am Donnerstag publizierte Standbericht 2016 zu den Eisenbahn-Grossprojekten unter anderem bei der Pünktlichkeit am Gotthard. Zwar konnte die SBB hundert Tage nach der Eröffnung des neuen Basistunnels im März vermelden, dass sich die Kundenpünktlichkeit auf der Gotthard-Achse von 81 auf 87 Prozent verbessert habe.
Im Standbericht heisst es dazu: Das bestellte Angebot von fünf Güterzugtrassen plus zwei Personenzügen pro Stunde respektive sechs Güterzugtrassen plus einem Personenzug könne «noch nicht mit der erforderlichen Zuverlässigkeit bereitgestellt werden».
«Es kommt zu mehr Verspätungen als erwartet», präzisiert ein BAV-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Grund dafür seien anstehende Nacharbeiten. So könnten zum Beispiel gewisse Weichen erst mit 80 km/h befahren werden, weil der Sicherheitsnachweis noch ausstehe.
SBB und BAV wollen den Betrieb nun mittels Monitoring überwachen und gemeinsam die Ursachen für Verspätungen analysieren.
Weitere Projekte auf Kurs
Die übrigen Eisenbahn-Grossprojekte seien auf Kurs, schreibt das BAV in der Mitteilung zum Standbericht weiter. Unter anderem geht es um Lärmsanierungen, den Anschluss ans ausländische Hochleistungsnetz, die «Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur» (ZEB), den Ausbauschritt 2025 und den 4-Meter-Korridor.
Beim Ausbauschritt 2025 seien die Kosten deutlich optimiert worden, schreibt das BAV. Die ersten Bauarbeiten seien bereits gestartet.