Bund und Branche gehen gemeinsam gegen AdBlue-Manipulationen vor

Beim Schadstoffausstoss manipulierte Lastwagen oder Cars sollen bei Kontrollen einfacher und schneller ausfindig gemacht werden können. Das haben sich die zuständigen Stellen des Bundes und die Branche vorgenommen.

Beim Schadstoff-Ausstoss manipulierte Lastwagen sollen bei Kontrollen schneller ausfindig gemacht werden können. Das haben sich die zuständigen Stellen des Bundes und die Branche vorgenommen. (Symbolbild) (Bild: sda)

Beim Schadstoffausstoss manipulierte Lastwagen oder Cars sollen bei Kontrollen einfacher und schneller ausfindig gemacht werden können. Das haben sich die zuständigen Stellen des Bundes und die Branche vorgenommen.

Bisher sind in der Schweiz gegen 100 manipulierte Lastwagen beanstandet worden, wie die Bundesämter für Strassen (ASTRA) sowie für Umwelt (BAFU) und die Verbände auto-schweiz und ASTAG am Donnerstag schrieben. Alle Lastwagen kamen aus dem Ausland, vor allem aus Osteuropa und Italien. Sie mussten vor Ort in Stand gesetzt werden.

ASTRA, BAFU, auto-schweiz und ASTAG wollen gemeinsam gegen so genannte AdBlue-Manipulationen vorgehen, wie sie mitteilten. Bei Kontrollen sollen illegal eingebaute Geräte, die Fehlermeldungen wegen nicht funktionierender Abgasreinigung unterdrücken, schneller und einfacher entdeckt werden.

Auch unter Zeitdruck finden

Vertreter von Kontrollorganen und Fahrzeugimporteuren informierten sich im Schwerverkehrszentrum Erstfeld UR gegenseitig darüber, wie diese Steuergeräte an die Bordelektronik der Fahrzeuge angeschlossen werden können. Das erleichtere die Suche bei einer allgemeinen Kontrolle, da diese stets unter Zeitdruck ausgeführt werden müsse.

Ihr Vorgehen begründeten die Bundes- und Branchenvertreter zum einen mit den schädlichen Auswirkungen der Abgase auf Umwelt und Gesundheit. Anderseits wollen sie verhindern, dass Schweizer Fuhrhalter, die ihre Fahrzeuge vorschriftsgemäss betreiben, im umkämpften Markt im Nachteil sind.

Lastwagen und Cars mit Dieselmotoren der Euro-VI-Norm verfügen laut Mitteilung über eine Abgas-Nachbehandlung mit AdBlue-Einspritzung. Die Flüssigkeit besteht zu einem Drittel aus Harnstoff und zu zwei Dritteln aus destilliertem Wasser. Sie zersetzt rund 90 Prozent der schädlichen Stickoxide zu Wasser und Stickstoff.

Fehlermeldung unterdrückt

AdBlue kann laut Mitteilung an immer mehr Tankstellen zum Preis von Fr. 1.50 pro 100 Kilometer getankt werden. Dennoch manipulierten «manche ausländischen Logistikunternehmen» die Bordsysteme ihrer Fahrzeuge, um kein AdBlue bezahlen zu müssen.

Stattdessen würden Steuergeräte eingebaut, die Fehlermeldungen wegen der ausgeschalteten Abgas-Reinigung unterdrückten. Die Folge: Ungereinigtes Abgas belastet die Umwelt.

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