Das Bundesamt für Energie will die Nagra künftig enger begleiten und coachen. Dies sagte Direktor Walter Steinmann vor den Medien in Bern. Ziel sei es, das Vertrauen in den Regionen wieder herzustellen.
Die Führung der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) musste am Mittwoch im Bundesamt für Energie Red und Antwort stehen wegen des internen Papiers, das am Sonntag an die Öffentlichkeit gelangt war. Das Papier erweckt den Eindruck, dass bereits entschieden ist, wo dereinst die nuklearen Abfälle gelagert werden sollen.
Vor den Medien begann Nagra-Verwaltungsratspräsident und FDP-Ständerat Pankraz Freitag seine Erklärungen mit einer Entschuldigung. «Es tut uns leid, dass wir Leute verunsichert und frustriert haben, die sich engagieren», sagte Freitag. Die Nagra werde versuchen, das Vertrauen wieder herzustellen, soweit es beschädigt sei.
«Nur ein Referenzszenario»
Gemäss der Nagra handelt es sich nur um ein Referenzszenario, um finanzielle Berechnungen durchzuführen. Freitag bekräftigte dies am Mittwoch. Er räumte jedoch ein, dass es der Nagra an politischer Sensibilität fehlt. «Wir sind im Wesentlichen eine Ingenieurfirma», sagte der Verwaltungsratspräsident. Die Mitarbeitenden müssten nun dafür sensibilisiert werden, dass sie sich in einem politischen Umfeld bewegten.
Die Nagra will auch untersuchen, wie das interne Papier an die Öffentlichkeit gelangte. Das Bundesamt für Energie plant seinerseits eine Informationsoffensive. Es will das umstrittene Referenzszenario in den Regionen erläutern und aufzeigen, welche Grundlagen die Nagra für die jeweiligen Standorte erarbeitet hat.