Bundesrätin Doris Leuthard hat im Engadin an der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Schweizerischen Nationalparks die Grüsse der Landesregierung überbracht. Die Bundesrätin und oberste Schirmherrin des Parks zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Parkgründer.
«Hier stehen wir heute, klein vor einer grandiosen Bergwelt», sagte die Umweltministerin in ihrer Rede in Zernez. Sie sei stolz auf das, was «unsere Vorfahren aus dieser Schweiz gemacht haben». Am Beispiel des Nationalparks sei zu sehen, was Ideen, Hartnäckigkeit und Wille bewirken könnten.
Die Bundesrätin erinnerte an die Gründerzeit: Der Nationalpark sei vor 100 Jahren Teil einer grossen Aufbruchstimmung gewesen. Gleichzeitig habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass «man nicht übertreiben darf». «Man nahm den Weckruf der Natur ernst», sagte Leuthard.
«Zukunft schaffen wir so, wie die Gründer vor 100 Jahren den Nationalpark geschaffen haben», betonte die Umweltministerin. Den Kopf, die Hände, den Konsens, harte Arbeit, Leistungsbereitschaft und Offenheit für Neues habe es dazu gebraucht. «Helfen sie alle mit, die Schweiz für die Zukunft fit zu machen», rief sie der Festgemeinde zu.
Bündner Tugenden
Die Grüsse der Bündner Kantonsregierung überbrachte Regierungsrat Martin Jäger. Er sagte, wer an die Geschichte und die Zukunft des Parks denke, der wisse, dass zwei sprichwörtliche Bündner Tugenden gefragt seien: Zähigkeit und Standfestigkeit.
Die Bündner Nationalrätin und Pro Natura-Präsidentin Silva Semadeni sprach im Zusammenhang mit der Schaffung des Nationalparks von einem «Grosserfolg des Naturschutzes». Sie betonte weiter, nun sei es an der Zeit, dass der Nationalpark auch in der Schweiz Geschwister erhalte.
Tosenden Applaus erntete der Schriftsteller und Kabarettist Franz Hohler mit einem Überraschungsauftritt. Er trug gestenreich eine Geschichte auf Romanisch vor, einem romanischen Dialekt, den alle verstanden.