Bundesrat Alain Berset reist aus «terminlichen Gründen» nicht an die Paralympischen Spiele in Sotschi. Dies sagte seine Sprecherin Nicole Lamon am Donnerstag. Die Schweiz wird durch Nicolas Bideau, Direktor von Präsenz Schweiz, vertreten.
«Bundesrat Alain Berset bedauert es, die acht Schweizer Athleten nicht vor Ort unterstützen zu können», sagte Lamon auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda weiter. Er habe beschlossen, sie nach ihrer Rückkehr zu empfangen.
Noch im Dezember war eine Reise von Alain Berset nach Sotschi vorgesehen. Geplant war der Besuch der Eröffnungsfeier der Paralympics am (morgigen) Freitag und von Wettkämpfen am Samstag. Der Entscheid für den Verzicht auf die Reise fiel am Donnerstagmittag.
Klare Worte aus Deutschland und Grossbritannien
Weniger diplomatisch sagten andere Regierungen die Reise ihrer Vertreter nach Sotschi ab: Deutschland schicke aus Protest gegen das Vorgehen Russlands in der Ukraine-Krise keine Regierungsvertreter, sagte die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, am Donnerstag im «Morgenmagazin» des ZDF. Dies sei ein klares «politisches Zeichen an Russland».
Grossbritanniens Premierminister David Cameron twitterte vor vier Tagen: «Wegen der ernsten Situation in der Ukraine glauben William Hague und ich, dass es für britische Minister falsch ist, die Paralympischen Spiele in Sotschi zu besuchen.» Auch die USA schickt keine Regierungsvertreter ans Schwarze Meer.
Vorfreude ungetrübt
Im House of Switzerland ist die Vorfreude trotz Absage von Bundesrat Alain Berset ungetrübt. «Wir bedauern, dass er nicht nach Sotschi kommen kann», sagt Christof Baer, Chef de Mission, auf Anfrage. «Wir freuen uns aber trotz allem auf die Spiele.»
Die Paralympics beginnen am Freitag in Sotschi. Dort hatten im Februar die Olympischen Spiele stattgefunden. Russland als Gastgeber steht wegen seines Vorgehens auf der ukrainischen Halbinsel Krim in der internationalen Kritik.