Aussenminister Didier Burkhalter hat in Lima vereinbart, bald eine Schweizer Expertengruppe zum Thema Rohstoffe nach Peru zu entsenden. Vor einer Woche hatte sich der Bundesrat gegen eine strenge Regulierung der Rohstoffbranche ausgesprochen.
Die Spezialisten sollen praktische Erfahrungen und Verhaltensweisen von in der Schweiz ansässigen Firmen, die im Abbau tätig sind, diskutieren, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag in einem Communiqué mitteilte.
Burkhalter lud Peru zudem ein, die internationale und derzeit von der Schweiz präsidierte Initiative «Voluntary Principles» mitzutragen, welche freiwillige Grundsätze für Sicherheit und Menschenrechte propagiert.
Getragen wird die Initiative von Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft. Rohstoff-Firmen verpflichten sich dabei freiwillig, bei ihrer Tätigkeit im In- und Ausland zum Schutz der Menschenrechte und zur Prävention von Konflikten beizutragen.
Burkhalter überbrachte Perus Premierminister Juan Jiménez die Einladung aus der Schweiz am Donnerstag anlässlich des ersten Tages seines Aufenthaltes in der peruanischen Hauptstadt. Die beiden beschlossen, die Diskussionen fortzuführen.
Zwei Abkommen zum Thema Wasser unterzeichnet
In Lima unterzeichnete der Neuenburger zudem zwei Kooperations-Abkommen. Das erste, von Experten der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützte Projekt soll 4,5 Millionen Menschen in ländlichen Gebieten bis 2016 einen besseren Zugang zu sauberem Wasser sichern. Das Gesamtbudget beträgt 122 Millionen Franken, wobei sich die DEZA mit 4,8 Millionen Franken beteiligt.
Das zweite Projekt, finanziert durch das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), will die Wasserversorgung in der urbanen Region von Piura verbessern. Für die Periode von 2013 bis 2016 sind Kosten von 19 Millionen Franken veranschlagt.
Wasser, Wirtschaft, menschliche Sicherheit
Peru ist die zweite Station von Burkhalters Reise in Südamerika, welche die Themen Wasser, Wirtschaft und menschliche Sicherheit ins Zentrum stellt. Am Mittwochabend hatte er Chiles Hauptstadt Santiago verlassen.
Abschluss der Reise ist Kolumbien. Dort wird er unter anderem von der Schweiz mitfinanzierte Projekte zur Unterstützung der Opfer des seit über 50 Jahren währenden Bürgerkriegs besuchen.