Bundesrat Ueli Maurer wird am Donnerstagabend wie geplant dem FIFA-Kongress als offizieller Repräsentant der Schweizer Regierung beiwohnen. Dabei wird er sich auch an die Kongressmitglieder wenden. Was er sagen wird, ist noch nicht bekannt.
«Es ist vorgesehen, dass Bundesrat Maurer eine Ansprache hält», sagte Renato Kalbermatten, Sprecher des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Über den Inhalt seiner Rede ist nichts bekannt. Maurer werde sich spontan äussern, es gelte das gesprochene Wort.
Zu den Korruptionsvorwürfen gegen Spitzenfunktionäre des Weltfussballverbands dürfte sich der Sportminister aber nicht äussern. Der Kommunikationslead in dieser Angelegenheit sei beim Bundesamt für Justiz (BJ), teilte Kalbermatten mit. Deshalb würden sich weder der Sportminister noch das VBS weiter zu diesem Thema äussern.
Bundesratssprecher André Simonazzi hatte bereits an der Medienkonferenz des Bundesrats vom Mittwoch darauf hingewiesen, dass sich der Bundesrat zurzeit nicht weiter zur FIFA-Causa äussern werde.
Verschiebung der Wahl gefordert
Etwas offensiver kommunizieren Regierungsvertreter anderer Länder. Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius sprach sich angesichts der Korruptionsvorwürfe für eine Verschiebung der auf Freitag angesetzten Präsidentenwahl des Fussballweltverbands aus.
Er halte dies für sinnvoll, sagte Fabius am Donnerstag dem Radiosender France Inter. Derzeit biete sich ein «desaströses Image». Man sollte sich etwas Zeit nehmen und klären, «was stimmt und was nicht».
Fabius‘ britischer Kollege Philip Hammond sagte der BBC, bei der FIFA laufe etwas «zutiefst verkehrt». Der internationale Fussball brauche eine Reform.
Auch der europäische Fussballverband UEFA hat zu einer Verschiebung der Präsidentenwahl aufgerufen, bei der Sepp Blatter für eine fünfte Amtsperiode antritt. Auf Ersuchen der US-Justiz wurden am Mittwoch mehrere hochrangige FIFA-Manager festgenommen, darunter zwei Blatter-Stellvertreter.