Bundesrat Johann Schneider-Ammann wird kommende Woche an der Bilderberg-Konferenz in Chantilly im US-Bundesstaat Virginia teilnehmen. Das teilte sein Departement am Mittwoch mit.
An der Bilderberg-Konferenz tauschen sich jährlich rund 130 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Internationalen Organisationen aus. Die diesjährige Konferenz findet vom 1. bis zum 4. Juni statt.
Besprochen würden unter anderem die globale politische und wirtschaftliche Entwicklung, die transatlantischen Beziehungen und Fragen der Globalisierung, schreibt das Wirtschaftsdepartement (WBF).
Nicht das erste Mal
Bereits in der Vergangenheit nahmen Mitglieder des Bundesrates an der Konferenz teil – Doris Leuthard im Jahr 2011, als die Konferenz in St. Moritz GR stattfand, Christoph Blocher im Jahr 2009 und Pascal Couchepin laut der Mitteilung mehrmals. Blocher bezeichnete die Konferenz später als «harmlos».
Die Treffen finden jeweils hinter verschlossenen Türen statt. Medienschaffende sind nicht zugelassen, Erklärungen oder Pressekonferenzen gibt es nicht. Anders als bei anderen Konferenzen sind die Teilnehmer weder durch ihre Funktionen noch durch inhaltliche Positionen gebunden.
Für die Bilderberg-Konferenzen gelten die sogenannten Chatham-House-Regeln, die Teilnehmern die Verwendung von Informationen des Treffens nur erlauben, wenn sie die Identität des Sprechers nicht offenlegen. Die Vertraulichkeit soll den Teilnehmern laut den Organisatoren erlauben, zuzuhören, nachzudenken und Erkenntnisse zu sammeln.
Regelmässig in der Kritik
Die Bilderberg-Gruppe war im Jahr 1954 auf Initiative des niederländischen Prinzen Bernhard gegründet worden und ist nach ihrer ersten Tagungsstätte benannt. Bilderberg ist der Name eines Hotels im holländischen Oosterbeek, wo sich die Gruppe versammelte, um die Beziehungen zwischen Westeuropa und den USA zu stärken.
Seither ranken sich Gerüchte um die Treffen. Kritiker bezichtigen die Bilderberg-Gruppe, bei ihren Konferenzen wichtige politische und wirtschaftliche Entscheidungen ohne demokratische Legitimation und öffentliche Kontrolle zu treffen. Auch wird ihr vorgeworfen, für eine ultraliberale Ausrichtung der Globalisierung einzutreten.