Am Empfang für den neuen Ständeratspräsidenten Filippo Lombardi in Bellinzona hat Bundesrat Johann Schneider-Ammann den CVP-Politiker in einer Rede gewürdigt. Er sei „der Pavarotti der Tessiner Gesuchsteller in Bern“.
Der Neugewählte verteidige engagiert den Föderalismus und setze sich für bessere Beziehungen mit der EU ein, sagte Schneider-Ammann. Der Wirtschaftsminister sprach Italienisch und unterstrich die enge Beziehung, die Lombardi zu seinem Heimatkanton pflege.
Schneider-Ammann scherzte, dass bald eine zweite Gotthardröhre gebaut werden müsse, damit die Deutschschweizer Anhänger des Eishockeyclubs Ambri-Piotta einfacher ins Tessin gelangen könnten. Lombardi präsidiert den populären Club am Fusse des Gotthards.
Der Erste seit 25 Jahren
Das Tessin hat 25 Jahre gewartet, bis nun wieder ein Politiker aus dem Kanton den Ständeratsvorsitz einnehmen wird. Der letzte Tessiner Ständeratspräsident, der FDP-Politiker Franco Masoni, grüsste an der offiziellen Zeremonie im Teatro Sociale seinen „Nachfolger“ Lombardi.
Lombardi wurde vor 56 Jahren in Bellinzona geboren, wuchs später in Airolo und in Massagno auf. Mario Branda (SP), Bürgermeister von Bellinzona, bezeichnete die Wahl Lombardis als „Höhepunkt einer erfolgreichen Karriere“.
Sichtlich bewegt, „die schönste Parlamentskammer der Welt“ zu präsidieren, untermauerte Lombardi in seiner Rede sein Engagement für den Föderalismus und die Institutionen. Er wünsche sich, dass der nationale Zusammenhalt gestärkt und die Zusammenarbeit mit der EU verbessert werde.