Bundesrat verabschiedet Rüstungsprogramm für 771 Millionen Franken

Der Bundesrat will für die Armee Rüstungsmaterial für insgesamt 771 Millionen Franken kaufen. Geplant sind ein neues Rechenzentrum sowie der Kauf von Laserschuss-Simulatoren, geländegängigen Motorfahrzeugen und eines neuen Brückenlegesystems.

Der zuständige Bundesrat: VBS-Vorsteher Ueli Maurer (Archiv) (Bild: sda)

Der Bundesrat will für die Armee Rüstungsmaterial für insgesamt 771 Millionen Franken kaufen. Geplant sind ein neues Rechenzentrum sowie der Kauf von Laserschuss-Simulatoren, geländegängigen Motorfahrzeugen und eines neuen Brückenlegesystems.

Für die vier Beschaffungen beantragte der Bundesrat am Freitag beim Parlament einen Verpflichtungskredit. Es handelt sich mit Ausnahme des Gripen-Pakets um das umfangreichste Rüstungsprogramm seit 2008.

Den grössten Kostenpunkt macht mit 440 Millionen Franken der Kauf von neuen Geländewagen aus. Insgesamt sollen 3200 Fahrzeuge des Typs Mercedes-Benz G 300 CDI 4×4 gekauft werden.

25-jährige Fahrzeugflotte

Die heutige Fahrzeugflotte sei 25-jährig, die Instandhaltungs- und Reparaturkosten überstiegen die betriebswirtschaflich vernünftige Grenze, schreibt das Verteidigungsdepartement (VBS). Bei den beantragten 3200 «leichten, geländegängigen Motorfahrzeugen» handle es sich um eine erste Tranche.

Weitere 179 Millionen Franken werden für ein neues Brückenlegesystem beantragt. Mit diesem können Hindernisse von maximal 25 Metern Breite überwunden werden. Sie können ein Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu 84 Tonnen tragen. Das neue System soll die vor drei Jahren ausser Dienst gestellte Panzerbrücke 68/88 ersetzen.

Mit 120 Millionen Franken schlägt das neue Rechenzentrum zu Buche. Damit soll die Infrastrukur der Informations- und Kommunikationstechnik vereinheitlicht und die Sicherheit erhöht werden.

Damit die Infanterieverbände eine realitätsnahe Ausbildung erhalten, sollen für 32 Millionen Franken Laserschuss-Simulatoren angeschafft werden. 16 Simulatoren sind für Kommandopanzer 6×6 vorgesehen, 100 für Mannschaftstransportfahrzeuge. Die simulationsgeschützte Schiessausbildung sei kostengünstig und effizient, schreibt das VBS. Der Verschleiss an Waffen und Munition und der Schliesslärm würden reduziert.

Obsoletes Material wird liquidiert

Das Rüstungsmaterial müsse den Erfordernissen der Zeit entsprechen, um die Leistungsfähigkeit der Armee sicherzustellen, schreibt das VBS weiter. Dies bedeute auch, dass obsoletes und überzähliges Armeematerial liquidiert oder durch moderne Systeme und Ausrüstungen ersetzt werde.

Der Bundesrat beabsichtige deshalb, spätestens bis Mitte 2016 die gesamte verbleibende F-5-Tigerflotte und bis 2020 die überzähligen Panzer 87 Leopard und Panzerhaubitzen M109 ausser Dienst zu stellen. Der Flugbetrieb der Tigerflotte werde auch dann eingestellt, wenn das Volk die Beschaffung der Gripen-Kampfjets im Mai ablehne, heisst es in der Mitteilung. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag erlaube keinen weiteren Betrieb.

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