Bundesrat will höhere Bussen fürs Telefonieren am Steuer

Wer am Steuer mit dem Handy telefoniert, soll künftig eine höhere Busse bezahlen müssen. Der Bundesrat zeigt sich einverstanden mit einer entsprechenden Forderung aus dem Parlament.

Im Strassenverkehr zu telefonieren, ist gefährlich (Symbobild) (Bild: sda)

Wer am Steuer mit dem Handy telefoniert, soll künftig eine höhere Busse bezahlen müssen. Der Bundesrat zeigt sich einverstanden mit einer entsprechenden Forderung aus dem Parlament.

Er sei gewillt, eine deutlich höhere Busse für das Verwenden eines Telefons ohne Freisprecheinrichtung während der Fahrt vorzuschlagen, schreibt der Bundesrat in seiner am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine Motion von Maja Ingold (EVP/ZH). Er beantragt dem Parlament, die Motion anzunehmen.

Ingold verspricht sich von höheren Bussen eine abschreckende Wirkung. Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuer seien eine der Hauptursachen für Unfälle, begründet sie ihren Vorstoss.

100 Franken zu wenig

Das Telefonieren am Steuer werde aber mit 100 Franken vergleichsweise nachsichtig gebüsst. Geschwindigkeitsübertretungen würden mit deutlich höheren Bussen geahndet, und hohe Alkoholwerte zögen oft den Ausweisentzug nach sich.

Nach dem Willen der Motionärin sollen die höheren Bussen nur fürs Telefonieren gelten, nicht fürs Schreiben von SMS oder das Bedienen des Navigationsgeräts. Werde der Tarif fürs Telefonieren am Steuer erhöht, habe dies generell eine abschreckende Wirkung, auch für das Benutzen anderer Geräte, zeigt sich Ingold überzeugt.

Extrem riskant

Unaufmerksamkeit beim Fahren ist laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) eine häufige Ursache von Unfällen mit Toten und Schwerverletzten. Das verbotene Telefonieren mit dem Handy am Ohr erhöht laut bfu das Unfallrisiko um fast das Fünffache.

Mit der erlaubten Freisprechanlage ist es das Vierfache – für die bfu ein Anlass, vom Benutzen einer Freisprechanlage abzuraten. Als „extrem riskant“ bezeichnet die bfu das Verschicken von SMS oder Tweets beim Fahren.

Fahrschüler sensibilisieren

In seiner Antwort auf einen anderen Vorstoss äussert sich der Bundesrat zu Unfällen auf Fussgängerstreifen. Das Bundesamt für Strassen prüfe gegenwärtig, wie die erste Ausbildungsphase vor der Fahrprüfung optimiert werden könne, schreibt er. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei der Verbesserung der Gefahrenerkennung.

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