Die Euro-Schuldenkrise hat dem Allianz-Konzern den Gewinn vermasselt. Der Überschuss sank im vergangenen Jahr um fast die Hälfte auf 2,545 Mrd. Euro, wie der deutsche Versicherer am Donnerstag in München mitteilte.
2010 waren es noch 5,053 Mrd. Euro. Das eigentliche Geschäft mit Versicherungen und Vermögensanlagen lief gar nicht schlecht. Doch vor allem Wertberichtigungen auf Aktien und Staatsanleihen in Höhe von insgesamt 1,9 Mrd. Euro zehrten am Gewinn. Der Umsatz ging im Vergleich zum Rekordjahr 2010 um knapp drei Prozent auf 103,6 Mrd. Euro zurück.
„2011 war ein schwieriges Jahr“, räumte Vorstandschef Michael Diekmann ein. Die Dividende für die Aktionäre solle aber konstant bei 4,50 Euro je Aktie bleiben.
Bei den Prognosen blieb Diekmann vorsichtig. „Wir erwarten 2012 weltweit ein ähnliches wirtschaftliches Umfeld wie 2011, mit einer leichten Besserung im zweiten Halbjahr“, erklärte er laut Pressemitteilung.
Dann will er den operativen Gewinn des Konzerns wieder auf das Niveau von 2010 hieven. Damals waren es 8,2 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 7,9 Mrd. Euro erreicht.
Riesenabschreiber wegen Griechenland
Griechische Staatsanleihen standen zum Jahreswechsel noch mit 310 Mio. Euro beziehungsweise 24,7 Prozent ihres Nennwerts in den Büchern. Laut einem Allianz-Sprecher musste der Konzern im ganzen Jahr gut 1 Mrd. Euro auf griechische Anleihen abschreiben. Insgesamt hielt die Allianz 147,9 Mrd. Euro an Staatsanleihen. Mit 26,1 Mrd. Euro entfielen hiervon 6,3 Prozent auf Italien.
Für Schäden aus Naturkatastrophen bezahlte die Allianz im vergangenen Jahr 1,8 Mrd. Euro an ihre Kunden aus. Damit war 2011 das kostspieligste Jahr in der Geschichte des Versicherungskonzerns.
Bei Lebens- und Krankenversicherungen erzielte das Unternehmen 52,9 Mrd. Euro und damit die zweithöchsten Prämieneinnahmen seit je. Die Allianz legte in diesem Geschäftsfeld insgesamt 357,8 Mrd. Euro für ihre Kunden an. Das waren 7,1 Prozent mehr als 2010. Aufgrund der niedrigen Zinsen an den Finanzmärkten sank das operative Ergebnis dennoch: von 2,9 auf 2,4 Mrd. Euro.