Bundesratssprecher André Simonazzi zwitschert neu aus dem Bundeshaus. Das Sprachrohr der Regierung verbreitet künftig Informationen aus dem Bundesrat unter dem Kürzel @BR_Sprecher auf dem stetig wachsenden Mikroblogging-Dienst.
Mit seinem ersten Tweet verkündete der Vizekanzler am Mittwoch auf französisch: „Mein Twitter ist eröffnet.“ Sein Ziel sei es, mittels dem zusätzlichen Kanal besser über den Bundesrat zu informieren. Wenn es möglich sei, werde er auch den Dialog suchen.
Simonazzi sieht den Twitter-Account als Experiment. „Ich habe mir kein Ziel gesetzt, sondern will testen, ob der Austausch mit der Twitter-Community etwas bringt“, sagte Simonazzi am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er sei neugierig darauf, wie das Echo ausfallen werde.
Normalerweise tweetet – deutsch: zwitschert – der Vizekanzler persönlich. Wenn einmal nicht er, sondern sein Team einen Tweet absetzt, erscheint hinter der Nachricht in Klammer ein „BK“ für Bundeskanzlei.
„Grosse und kleine Sachen“
Twitter soll die bestehenden Informationskanäle wie Homepage, Communiqués oder Facebook nicht ablösen, sondern sie explizit ergänzen, sagte der Walliser. Er wolle über „grosse oder ganz kleine Sachen“ informieren oder beispielsweise auf laufende Ereignisse wie eine Pressekonferenz des Bundesrates verlinken.
Seit dem Eröffnungs-Tweet berichtete der Neo-Twitterer Simonazzi von einer Veranstaltung mit der Auslandpresse im Medienzentrum in Bern – mit Bild. Zudem bedankte er sich bei seinen bereits über 200 Followern, die sich für seinen Account angemeldet haben, für die Rückmeldungen und das Interesse.
Mit dem Kürzel „BR_Sprecher“ orientiert sich der Bundesratssprecher nicht zuletzt an seinem Pendant aus Deutschland: Steffen Seibert (@RegSprecher) begleitet Bundeskanzlerin Angela Merkel seit Februar 2011 twitternd. Sein Account zählt fast 64’000 Follower.