Burger King kauft Tim Hortons für mehr als elf Milliarden Dollar

Die Fastfoodkette Burger King übernimmt den kanadischen Konkurrenten Tim Hortons für rund 11,4 Mrd. Dollar. Den Preis zahle das Unternehmen in bar und in Aktien, teilte Burger King am Dienstag mit. Mit der Übernahme entstehe die drittgrösste Fastfoodkette der Welt.

Burger King- und Tim Hortons-Schilder in Ottawa (Bild: sda)

Die Fastfoodkette Burger King übernimmt den kanadischen Konkurrenten Tim Hortons für rund 11,4 Mrd. Dollar. Den Preis zahle das Unternehmen in bar und in Aktien, teilte Burger King am Dienstag mit. Mit der Übernahme entstehe die drittgrösste Fastfoodkette der Welt.

Der Hauptsitz werde in Kanada sein, dem «grössten Markt des fusionierten Unternehmens». Das neue Unternehmen kann damit aber auch von den dortigen niedrigeren Steuersätzen profitieren.

Derzeit hat Burger King seinen Hauptsitz in Miami im US-Bundesstaat Florida. Burger King und Tim Hortons hatten ihre Pläne am Sonntag angekündigt. Es liefen aber noch abschliessende Verhandlungen.

Burger King, weltweit die Nummer zwei im Burger-Geschäft nach McDonald’s, und Tim Hortons erwirtschaften gemeinsam einen Jahresumsatz von 22 Mrd. Dollar und betreiben rund 18’000 Filialen in rund einhundert Ländern. Der aktuelle Börsenwert beider Gruppen liegt bei 18 Mrd. Dollar.

Burger King bedient nach eigenen Angaben in seinen rund 13’000 Schnellrestaurants weltweit im Tagesdurchschnitt elf Millionen Kunden. Der erste Laden war 1954 in Miami gegründet worden.

Zehn Jahre später eröffnete der frühere Eishockey-Profi Tim Horton in Hamilton in der kanadischen Provinz Ontario sein erstes Café. Zunächst auf Kaffee und Donuts spezialisiert, bieten die Tim-Hortons-Filialen inzwischen unter anderem auch Suppen und Sandwiches an.

Als der Gründer 1974 bei einem Verkehrsunfall starb, hatte die Kette 40 Filialen. Inzwischen sind es gut 4500, davon befinden sich etwa drei Viertel in Kanada.

Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway wird den Deal zu 25 Prozent finanzieren. Buffett, der mit seinen Investments stark auf amerikanische Traditionsunternehmen setzt, würde damit mitten in die öffentliche Debatte um US-Konzerne geraten, die vor den vergleichsweise hohen Unternehmenssteuern in den USA fliehen. 35 Prozent zwackt Washington von den Einkünften ab, inklusive lokaler Steuern sind es im Schnitt knapp 40 Prozent.

Erinnerung an Heinz

Buffetts Rolle erinnert stark an den 23-Milliarden-Einkauf der Ketchup-Firma Heinz, die Berkshire ebenfalls gemeinsam mit dem Burger-King-Mehrheitseigner 3G Capital gestemmt hatte, einer Private-Equity-Gesellschaft.

Damals hatte Buffett sich lukrative Aktienbeteiligungen gesichert, während 3G die operative Kontrolle über das Übernahmeziel bekam. Das könne bei grossen Deals ein Muster für die Zukunft sein, hatte Buffett seinerzeit gesagt.

Die Begeisterung der Aktionäre dürfte durch die Einbeziehung der Investorenlegende, die immer wieder ein glückliches Händchen bewiesen hat, noch weiter steigen. Bereits zu Wochenbeginn stieg die Burger-King-Aktie um fast 20 Prozent.

Fehlende US-Einigung

Wenig Freude dürfte die Nachricht hingegen in Washington auslösen. Präsident Barack Obama und vielen Kongressabgeordneten ist die steueroptimierende Übernahmetrickserei von US-Unternehmen schon lange ein Dorn im Auge.

Doch um etwas dagegen zu tun, müssten sich Demokraten und Republikaner zuerst auf entsprechende Massnahmen einigen. Bislang machen die US-Gesetze es Unternehmen recht einfach, ihren Hauptsitz ins Ausland zu verlagern, um Steuern zu sparen.

Nächster Artikel