20 Mitglieder der kalabrischen Mafia-Organisation N’drangheta sind verhaftet worden. Dies teilten die italienischen Behörden am Dienstag mit. Der Clan soll sich in der Schweiz mit Waffen eingedeckt haben.
Laut den Ermittlern wurden die Waffen von Personen mit kalabrischen Wurzeln geliefert, die in der Schweiz ihren Wohnsitz haben. Die Organisation habe sich kontinuierlich mit Waffen aus der Schweiz ausgestattet und dann damit auf den Strassen in Italien herumgeballert, um die Kontrolle und die Vorherrschaft über ihr Gebiet zu demonstrieren.
Gemäss den Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft in Italien hatte der Clan die totale Kontrolle über das betroffen Gebiet südlich von Catanzaro übernommen. Die Mafiosi sollen kalabrische Unternehmen und Händler erpresst haben. Des weiteren sollen sie versucht haben, die Gemeindewahlen 2011 in San Sostene zu beeinflussen.
Jeannette Balmer, Sprecherin der Bundesanwaltschaft (BA), sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, sie könne die Informationen aus den italienischen Medien nicht bestätigen.
Schweiz ermittelt
Bereits letzte Woche ist der Italienischen Polizei ein Schlag gegen die N’drangheta gelungen, als 16 Personen in der süditalienischen Provinz Reggio Calabria verhaftet wurden. Darunter waren auch zwei Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Thurgau.
Die Schweizer Behörden ermitteln in diesem Zusammenhang gegen 10 bis 20 Personen, teilte die BA am Montag mit. Es handle sich um Schweizer, aber auch italienische Staatsangehörige und Doppelbürger. Diese sollen im Drogen- und Waffengeschäft aktiv sein, allerdings vorwiegend in Italien.