Burmas Regierung lässt führende Köpfe der „Generation 88“ frei

Bei ihrer Politik der Öffnung hat die Führung Burmas einen Sprung nach vorn gemacht: Zahlreiche führende Persönlichkeiten der oppositionellen „Generation 88“ wurden am Freitag freigelassen. Im Rahmen einer Amnestie kamen 651 Häftlinge frei.

Auch der prominente Regimekritiker Min Ko Naing wurde freigelassen (Bild: sda)

Bei ihrer Politik der Öffnung hat die Führung Burmas einen Sprung nach vorn gemacht: Zahlreiche führende Persönlichkeiten der oppositionellen „Generation 88“ wurden am Freitag freigelassen. Im Rahmen einer Amnestie kamen 651 Häftlinge frei.

Darunter waren die 591 politischen Gefangenen, deren Freilassung Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gefordert hatte, berichtete der burmesische Exilsender DVB.

Frei kamen der nach Suu Kyi prominenteste Regimekritiker Min Ko Naing sowie seine Mitstreiter Htay Kywe, Zaw That Htwe, Jimmy und Nilar Thein und Ko Ko Gyi, wie Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie (NLD) mitteilte. Min Ko Naing hatte den Studentenaufstand 1988 angeführt und war mehr als 18 Jahre im Gefängnis.

Auch der Mönch Ashin Gambira kam frei, einer der Anführer des Mönchsaufstands 2007. Beide Rebellionen waren vom Regime blutig niedergeschlagen worden.

Khin Nyunt auf freiem Fuss

Aus dem Hausarrest entlassen wurde Ex-Regierungschef Khin Nyunt. Er war 2004 nach Reformversuchen beim Regime in Ungnade gefallen. Die Freiheit erlangte auch Khun Tun Oo, Begründer der Shan-Liga für Demokratie.

Viele der nun Freigelassenen waren vom Miltärregime zu jahrzehntelangen Haftstrafen verurteilt worden. Bereits im Oktober hatte die Regierung 200 politische Gefangene freigelassen.

Viele kündigten die Fortsetzung ihres Kampfes an. So sagte Nilar Thein dem Exilmagazin „Irrawaddy“: „Wir werden uns mit Suu Kyi für demokratische Reformen einsetzen“. Khin Nyunt sagte: „Ich unterstütze die Versöhnungspolitik von Präsident Thein Sein und Suu Kyi“.

Taten mit Taten beantworten

US-Präsident Barack Obama bezeichnete die Freilassungen als „substanziellen Schritt nach vorn“ und kündigte „zusätzliche Schritte“ an, um Vertrauen zur Regierung Burmas aufzubauen. Noch am Freitag gab Aussenministerin Hillary Clinton bekannt, die USA würden diplomatische Beziehungen zu Burma aufnehmen, um „Taten mit Taten zu beantworten“.

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