Der Neuenburger Ex-Regierungsrat Frédéric Hainard tritt aus der FDP aus. Er bestätigte am Freitag ohne weiteren Kommentar eine entsprechende Information des Westschweizer Radios RSR.
Die Parteisektion in La Chaux-de-Fonds ihrerseits dementierte in einem Communiqué, ein Demissionsschreiben von Hainard erhalten zu haben.
Nachdem er telefonisch nicht zu erreichen war, bestätigte Hainard der Nachrichtenagentur sda schliesslich per SMS freundlich, jedoch kurz und knapp: „Es gibt meinem Austritt aus der FDP nichts weiter hinzuzufügen.“
Weiterhin Irritationen
Der unter Druck aus der Neuenburger Kantonsregierung zurückgetretene Frédéric Hainard sorgt also weiter für Irritationen. Er hatte nach seinem erzwungenen Rücktritt aus der Neuenburger Regierung nie einen Hehl daraus gemacht, dass er in der Politik ein Comeback geben möchte.
Von der FDP-Sektion seiner Heimatgemeinde La Chaux-de-Fonds wurde er im vergangenen September auf der Kandidatenliste für die Stadtparlamentswahlen jedoch nicht berücksichtigt.
Wahlen im Mai
Die Wahlen finden im nächsten Mai statt. Ob Hainard bei einer anderen Partei Unterschlupf sucht, ist offen. Bereits bei seiner Ankündigung, für einen Sitz im Stadtparlament kandidieren zu wollen, sagte er, er überlege sich, eine eigene Partei zu gründen, sollte er nicht auf die Liste der FDP kommen.
Hainard war wegen „Scheriff“-Methoden in die Kritik geraten und 2010 aus dem Staatsrat zurückgetreten. Eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) des Kantonsparlaments untersuchte die Vorwürfe und kam zum Schluss, dass Hainard sich illegaler Methoden bedient habe und sich unpassend und deplatziert verhalten habe. Der Ex-Staatsrat wird sich vor Neuenburger Gericht verantworten müssen.